16.10.2011: A-Klasse, 1. Runde: SG Königskinder Hohentübingen IV - SV Dettingen Erms II 5:3

Neuer Anzug scheint zu passen!

Als letzte der inzwischen 5 (!) Mannschaften der KöKis startete am Sonntag endlich auch die Vierte in die Saison – und zwar in der A-Klasse. Bestanden vor Saisonbeginn noch Zweifel, ob das Team konkurrenzfähig sei, schien der erste Spieltag die Prognose von Spielleiter Martin S. zu bestätigen: die Liga sei quali- und quantitativ schwächer besetzt als die Jahre zuvor, der Klassenerhalt ohne Weiteres möglich. Der schachlich schwächste, aber neben Michael Schwerteck erfolgreichste (!)  Mannschaftsführer ( nur einmal nicht aufgestiegen) hatte dennoch seine Bedenken. Gegen die an Nummer 3 gesetzten Dettinger lief es dann glatter, als erhofft: Noah Maurer (2) erschien zum Saisonstart hoch motiviert, pünktlich und wie aus dem Ei gepellt, musste aber die Abstinenz seines Gegners akzptieren. Dass dann gerade Sabine Abb (1) am Spitzenbrett nicht nur als Erste, sondern auch siegreich ihre Partie beenden konnte, war überraschend. Lag es an der reizenden neuen Frisur oder an der Verantwortung, das Erbe ihrer „Chicken-Wings“-Partnerin „Magic Tanja“ zu übernehmen – keiner weiß es. Auf alle Fälle muss sie toll gespielt haben. Damit es nicht all zu langweilig werden würde, verstrickte sich Dominik Hildebrand (8) in eine abenteuerliche Partie, die unter dem Motto stand: wenn man aus Fehlern lernt, dann war diese Partie recht lehrreich. Dennoch war es wichtig, dass Dominik – immerhin Vereins-TOP-Scorer der letzten Saison – in der Liga Luft geschnuppert hat, in deren Aufstieg er so viel beigetragen hatte ! Damit er nicht als Einziger eine Null verbuche, gab sich MF Andreas Estedt (4) alle Mühe. Der o.g. Michael Schwerteck analysierte später in Zahnarztmanier: Eröffnung O.K. bis gut, guter Biss, doch dann wäre ein „Prophylaxe-Zug“ nötig gewesen. Tatsächlich nistete sich durch Dümmlichkeit ein schmerzhafter Kariesherd auf den Zentralfeldern ein, der einen ganzen Zahn in Form einer Leichfigur kostete ...2:2. Als der MF an der nahe liegenden Tanke seinen Zahnschmerz mit Automatenkaffee zu lindern versuchte, machte Christian Schreiber (6) alles richtig. Sein Remis gegen seinen 100 Punkte schwereren Gegner war das, was die Mannschaft brauchte: Konsolidierung ! Natürlich geschah das nicht, ohne die Lage an den restlichen Brettern zu verfolgen. Wie Recht er hatte ! Denn unser Marius Hurm (7) brachte kurze Zeit später mit seinem Sieg zum 3,5:2,5 zumindest den Teilerfolg in greifbare Nähe. Undankbar für den Gegner: da schaut einer so knuffelig drein und putzt einen seelenruhig vom Brett...Der Jüngste war der Edeljoker und wird bestimmt noch gebraucht ! Und jetzt der GANZ Neue: Klaus Michel (3), der „Chinese“ im Team,  ist seit Kurzem bei den Königskindern; 6 Turnierpartien, ansonsten ein Novize. Aber hallo ! Klaus spielt nicht nur toll, er weiß sogar genau, was er tut. Seinen sauber herausgespielten Sieg analysierte er mit Zahnarzt Prophylaxe-Michael und Karies-Andreas so routiniert, dass klar wird, dass die Verinnerlichung von Konfuzius' Prinzipien  auch im Mikrokosmos Schach Gültigkeit besitzen. Elisabeth Estedt (5) steuerte  zum Abschluss noch ein tolles Remis bei. Grippal bedingt leukozythenüberlastet schaffte Sie die optimale Synthese aus  den Strategemen des I-Ging und der Urgewalt des Dschingis Khan: als sie in einem eigentlich recht passiven Damengambit im Mittelspiel die Qualität verlor,  zog Elisi „blank“ und knöpfte ihrem DWZ-stärkeren Gegner unter Mattdrohung ihrerseits Qualle + Bauer ab, um ihm dann doch gütig das Remis zu gewähren.

Ganz klar: die A-Klasse-Mannschaft ist nicht das Flaggschiff,  aber vielleicht das Wichtigste aller Teams im Verein, da sie das Bindeglied zwischen ambitionierten Einsteigern und den Etablierten bzw. den Cracks darstellt. Dieser Sieg im ersten Spiel ist ein großer Schritt in Richtung Nichtabstieg.


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