Das Spiel gegen Pfullingen begann mit einem großen Schockmoment: Als Mannschaftsführer sollte ich natürlich zuständig sein für die Aufstellung, für Partien - aber auch für für so banale Sachen wie die richtige Angabe des Spielortes. Mit letzterem hatte ich am letzten Spieltag der Landesliga aber so meine Probleme und war tatsächlich der Meinung, dass wir ein Heimspiel hätten - was auch trotz Warnzeichen von niemandem wirklich angezweifelt wurde. Erst das Nichtauftauchen der Pfullinger brachte uns etwas zum Nachdenken und ein schneller Blick in den Ergebnisdienst dann die Gewissheit: Wir waren am falschen Ort! Also schnell nach Pfullingen gehetzt, wo wir vier Minuten vor dem Ende der Karenzzeit eintrafen.
Trotzdem durfte Georg Jakob, durch Matthias Abwesenheit an Brett eins sitzend, schon vier Minuten später den ersten Punkt entgegennehmen - die Pfullinger waren ihrerseits nur zu siebt anwesend. Den ersten richtigen Sieg fuhr dann Mathis Hofele (8) gegen Sandor Varszegi ein, seine komplizierte Stellung war überraschend schnell zu Ende. Als Marius Hurm (6) dann gegen Oliver Barth einen schwungvollen Angriffssieg landete war endgültig klar, dass es hier trotz der fehlenden 15 Minuten (freundlicherweise hatten die Pfullinger noch etwas gewartet) gut laufen würde.
Martin Schmidt (2) stand gegen Peter Hertzog ganz gut, stellte dann jedoch einen Bauern ein. Das resultierende Endspiel wäre trotzdem locker Remis gewesen, aber Martin wollte seinem Gegner noch eine letzte Falle stehen, die dieser jedoch witterte. Dauerschachs brachten dann jedoch das gewünschte Unentschieden - das tatsächlich der einzige Punktgewinn für die Pfullinger bleiben sollte. Jörg Jansen (5) packte gegen Alexander Rüger eine derart scharfe Variante aus, dass der Pfullinger schon nach fünf Zügen auf der Uhr weit zurückfiel. Viele beiderseitigen Irrungen und Wirrungen hatte Jörg drei Bauern gegen die Figur die er alsbald in Marsch setzte, während Schwarz seine Figuren nicht koordiniert bekam und gegen den stetigen Bauernvormarsch schließlich unterlag.
Auch Noah Maurer (4) fuhr in seinem letzten Spiel für die Königskinder einen Sieg ein, dabei schien er seinen Vorteil gegen Gerhard Henn schon fast vergeben zu haben. Der Pfullinger unterschätzte allerdings massiv die Stellung des Königskindes, spielte zu sorglos und büßte so gleich seinen König ein. Ebenfalls überraschend kam der Sieg von Lauritz Jansen (3) gegen Martin Schubert, da er im Endspiel auf einmal mit einem Minusbauern dastand. Ein Freibauern war zwar ausreichend Kompensation, aber ein Gewinn hätte bei korrektem schwarzen Gegenspiel wohl nicht herausspringen müssen. Den Schlusspunkt setzte dann Steffen Kohler (7), dessen Sieg gegen Thomas Mollenkopf sich fast als erster abgezeichnet hatte. Aber eine Qualität zum Sieg zu verwandeln kann dauern. Steffen brachte die Geduld auf und uns somit den Kantersieg.
Heiner startete mit 3/3, dann folgte jedoch nur noch ein halber Punkt - 3.5/6 sind dennoch ein ordentliches Ergebnis. Noah wird die Königskinder nächste Saison aller Voraussicht für ein Studium verlassen - wir wünschen ihm alles Gute. In den letzten Jahren hat er sich nicht nur als Spieler, sondern vor allem als Trainer und Betreuer hervorgetan. Mit 3/5 gegen durchweg stärkere Gegnerschaft stellte er aber auch erstere Qualitäten wieder unter Beweis. Jörg holte 4.5/7 trotz vieler Schwarzpartien - immerhin das war für eine positive Überraschung am letzten Spieltag. Julius spielte seine erste Saison in der ersten Mannschaft und schloss sie mit dem ordentlichen Ergebnis von 3.5/8 ab, wobei häufig durchaus noch mehr drinnen gewesen wäre.
Ein Dank und Lob geht auch an unsere Ersatzspieler, die immer bereitstanden wenn Not am Mann war (die eine kampflose Niederlage resultierte aus einem Kommunikationsfehler) und das mit einem durchweg ordentlichen Ergebnis - aus 12 Partien holten sie (Nils, Marius, Steffen, Mathis, Martin, Moritz und Yannik) insgesamt 7 Punkte.
Insgesamt eine Saison die Spaß gemacht hat - in der nächsten Saison sieht man sich wieder.