10. März 2019: Landesliga 8.Runde: SV Reutlingen - SG KK Hohentübingen 4:4

(Bericht von Martin Schmidt)

Gegen Reutlingen mussten wir wieder einmal tief in die Ersatzkiste greifen, da Noah, Jörg und Heiner aus verschiedenen (aber nachvollziehbaren) Gründen fehlten. Der Ersatz war aber schnell gefunden - mit Marius, Moritz und Yannik schlossen sich die Hirrlinger Spitzenspieler unserer Mannschaft an. Auch Reutlingen war nicht mit der vollen Stärke anwesend, aktivierten aber immerhin ihren Joker Joszef Barta.

Wenn Georg Jakob (Brett 2) sein Spiel schnell beendet, bedeutet dies meist einen vollen Punkt für die Königskinder. Auch dieses Mal ging er furchtlos auf Oliver Maas König los, sogar unter Figurenopfer, fand dann aber keine vernünftige Fortsetzung mehr und ging auf das gegnerische Remisangebot ein. Julius Heller (5) spielte eine gute Partie gegen Philipp Staufenberger und es hätte nach eigener Auskunft sogar seine Beste sein können - wenn er denn am Ende die Angriffsfortsetzung gesehen und sich nicht zu sehr auf einen, nicht funktionierenden, Zug versteift hätte. So ging auch diese Partie Remis aus. In Führung brachte uns dann Lauritz Jansen (4), aber hier hätte es gerechterweise Führung für Reutlingen heißen müssen. Lauritz probierte in der Eröffnung eine Zugumstellung und erfuhr sofort, warum die Variante anders gespielt wird. Nur ein hässlicher Königszug verhinderte den sofortigen Qualitätsverlust. Ralf Hapke wollte Remis und bot dies sogar zweimal an - aber Lauritz ("Ich spiele besser, wenn ich schlecht stehe.") lehnte beide Male ab. Dieses Risiko wurde am Ende belohnt, als der Reutlinger ein recht einfaches Abzugsmatt in der Vorausberechnung übersah.

Auf einmal sah es gut aus, obwohl jetzt Martin Schmidt (3) seine aktive Stellung gegen Oliver Breitschädel nicht zum Sieg führen konnte. Ein Einschlag führte nach der kaltblütigen (wenn auch erzwungenen) Reaktion des Reutlingers schließlich nur zu einem wohl ausgeglichenen Endspiel, dass dann beide Parteien nicht mehr ausspielen wollten. Moritz Hurms (7) Partie gegen Mark Klein war eine der wenigen, die nie die Remisbreite überschritten, obwohl beide lange darum kämpften. Matthias Hönsch (1) hatte mit Nikolai Ninov einen Großmeister gegenübersitzen und wählte diesen Moment, seine Kampfkraft und Klasse herauszukramen. Er brachte das gegnerische Spitzenbrett in arge Bedrängnis, aber in beiderseitig hochgradiger Zeitnot wählte er den einen Zug, der, obwohl sinnvoll aussehend, zum sofortigen Verlust führte.

Marius Hurm (6) hatte es mit dem eingangs erwähnten Joszef Barta zu tun. Er erlangte in der Eröffnung Vorteil, konnte diesen aber nicht verdichten. Seine Versuche, das Endspiel noch zu gewinnen waren nicht von Erfolg gekrönt und am Ende hieß es auch hier Unentschieden. Und nun hing es an Yannik Hurm (8), dem diese Situation allerdings durchaus aus vielen Jugendwettkämpfen bekannt ist. Andreas Junginger versuchte ihn in der Eröffnung einzuschnüren, aber am Ende bekam er aus diesen Bemühungen nur einen schwachen Bauers. Das entstehende Schwerfigurenendspiel war schwer zu spielen, hätte aber wohl gewonnen sein sollen. Aber leicht ist das ganze nicht und unter Turmopfer erzwang der Reutlinger ein Dauerschach - oder hätte erzwingen können, wenn Yannik den Turm nicht postwendend für einen Gewinnversuch zurückgegeben hätte. Dieser hätte aber gründlich in die Hose gehen können, nachdem auf einmal der weiße König auf h6 landete und im Verbund mit der Dame matt drohte. Yannik fand nun seine einzige Remisvariante: Er tauschte die Damen und schloss den gegnerischen König auf h6 mit seinem eigenen Monarchen ein. Glücklicherweise hatte er auch die entsprechenden Tempi um nicht austempiert zu werden und so hieß es auch hier Remis.

Nach zwei Unentschieden sind wir nun in einer komfortablen Position in der Tabelle und haben unser Ziel, oben mitzuspielen, schon jetzt gut erreicht. Ein Abschlusssieg gegen Pfullingen II wäre nun ein schöner Ausklang der Saison.


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