Das Derby zum Ende der Saison hätte auch sehr gut ein entscheidendes Spiel um den Aufstieg sein können, aber dafür agierte Neckartenzlingen im Vergleich zu den beiden Tübinger Mannschaften zu konstant. Ihr Aufstieg hätte nur noch durch ein Wunder verhindert werden können - noch dazu kristallisierte sich schon bald heraus, dass uns gegen Bebenhausen Stammspieler fehlen würden und dass auch die Ersatzspieler nicht wirklich einspringen könnten, so dass wir am Ende nur zu fünft im Hirsch standen. Sollte nicht passieren, aber manchmal lässt es sich nicht verhindern - und es ging (de facto) für beide Mannschaften um nichts mehr. So wollten wir einfach einmal schauen was geht und versuchen, für uns die Saison anständig zum Abschluss zu bringen.
Etwas überraschend endete schon bald das Spiel von Lauritz Jansen (3), der gegen den früheren Bundesligaspieler Ulrich Trettin eine leicht schlechtere Stellung zu verwalten hatte. Drei Fehler von Trettin später war die Partie vorbei - der letzte Fehler war die Aufgabe in einer nur leicht schlechteren Stellung, letzteres war allerdings nicht leicht zu sehen.
Martin Schmidt (1) überraschte David Wendler mit dem sizilianischen Flügelgambit, das den jungen Bebenhäuser vollkommen aus der Eröffnungsvorbereitung brachte und ihm in den ersten 4 Zügen eine halbe Stunde Bedenkzeit kostete. Die aus dem Mittelspiel entstehende Stellung war für Schwarz nicht einfach zu spielen und so lief schließlich ein Bauer des Weißen zur Dame.
Auch Georg Jakob (2) hatte mit Werner Wendler einen schweren Gegner - an Brett zwei nicht anders zu erwarten. Georg spielte trotz der schwarzen Farbe aggressiv und jagte seinen h-Bauern nach vorne, gefolgt von einem spekulativen Figurenopfer über dessen Korrektheit sicher lange gestritten werden kann. Am Brett wollte sich der Weiße aber nicht in die Verwicklungen stürzen sondern gab recht schnell die Figur wieder zurück, das führte dann jedoch zu einer einfach verlorenen Stellung.
Auf einmal stand es 3-3 und die Möglichkeit eines Remis oder sogar eines Sieges lag in greifbarer Nähe bei einem Blick auf die letzten beiden Partien. Leider hatte Marius Hurm (7) jedoch einen großen Teil seines Vorteils bereits wieder verspielt und verlor nach weiteren Fehler das Endspiel gegen Ling Grimm, so dass es nun alles an Jörg Jansen (6) hing. Er hatte gegen Farvid Koshnevizi auch eine gute Stellung erreicht und setzte ein ums andere Mal zum entscheidenden Schlag an, sein Gegner hielt aber. Nachdem Jörg anschhließend zu allem Überfluss auch noch eine Mattkombination übersah kippte die Partie endgültig in die andere Richtung.
Eine 3-5 Niederlage zum Ende der Saison, aber in Anbetracht der Ausgangslage durchaus ein ordentliches Ergebnis. Umso seltsamer dass wir am Ende eher unzufrieden waren - immerhin war sogar ein Sieg drinnen.
Saisonfazit: Das Ziel der Saison war, um den Aufstieg mitzuspielen. Dieses Ziel wurde von der Mannschaft vollkommen erreicht und am Ende hing es an ein paar wenigen Partien, dass der Aufstieg verfehlt wurde. Ein besonderer Dank geht an Georg, Jörg und Marius, die neben dem Mannschaftsführer alle Partien mitspielten. Aber auch insgesamt brauchten wir nur 7 Ersatzspieler (+3 kampflos verlorene Partien) was eine ganz ordentliche Quote ist. Wir freuen uns auf eine aufregende nächste Saison.