Das erste Match für die zweite der Königskinder war gleich einmal ein Stadtderby gegen den SV Tübingen 1870, welches am Tag der Bundestagswahl ausgetragen wurde (daher auch die Überschrift). Traditionell sind die Königskinder ein Verein mit prozentual relativ wenig wahlberechtigten Akteuren, doch gegen die Tübinger waren es immerhin 5. Als erster war Thomas Meyer (7) fertig gegen Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Bernd Domres . Ein klassisches Freundschaftsremis, da sich diese noch aus alten Zeiten (beim SV 1870) kennen. Ob sie sich da wohl am TV-Duett zur Bundestagswahl ein Beispiel genommen hatten?
Danach war es aber mit der Entspannungspolitik am Schachbrett vorbei - es sollte in diesem Match kein weiteres Remis hinzukommen. Zunächst hatte Kurt Sütterlin, Urgestein in der FDP und beim SV, Burkhard Seewald (4) im Königsinder am Damenflügel einige Freiheiten erlaubt (nein, mit den Wortspielen kann ich es nicht lassen), hatte aber selbst einen Königsangriff gestartet und konnte schließlich den Monarchen "absetzen" - wir lagen hinten.
Der Schreiber dieser Zeilen, Martin Häcker (5) startete nicht nur mit noch brillanterer Berichterstattung sondern auch mit noch überlegenerem Schach (wobei nach der letzten Bezirksliga-Saison auch wenig dazugehört). Gegen Michael Kollmann musste er feststellen, dass seine Eröffnungsbehandlung wohl doch nicht "der heiße Scheiß" (K. Göring-Eckhart - schreibt die sich so?) war, konnte aber dann einen Bauern klauen und angenehmes Spiel erhalten. Danach konnte er sein Spiel sicher durchziehen und den Ausgleich einfahren.
An Brett 1 gelang Bernd Staufenberger ein Sieg gegen George Chaboh. Schon in der Eröffnung erlangte er viel Aktivität und als er dabei war seinen Vorteil weiter auszubauen, schoss sein Gegner plötzlich einen Bock und verlor Material wonach er sich den Rest gar nicht mehr zeigen ließ.
An Brett 8 agierte Nikolas Wildermuth im Duell mit Ahmad Nahhas. Was da los war? Wir müssen nicht alles verstehen! Jedenfalls verlor Nikolas zuerst eine Leichtfigur, konnte dann aber den gegnerischen Turm einsammeln und landete schließlich in einem Endspiel Turm gegen Bauer. Dieses konnte er dann in einen Sieg umsetzen.
Philipp Staufenbergers (2) Behandlung des Igels gegen Christian Schulz (Nomen est omen?) war suboptimal, sodass ihm bald schon ein Bauer abhandenkam. So ging es in ein Endspiel, in welchem Philipp seinem Kontrahenten jedoch überlegen war und nach einigen Fehlern des Herrn Schulz konnte Philipp das Spiel sogar noch mit Kampfgeist für sich entscheiden. 4,5 zu 1,5; schon der Sieg für uns. Dennoch darf natürlich auch das Geschehen an den anderen zwei Brettern nicht unterschlagen werden.
Gegen Josef Wöll hatte Julius Heller (3) einen Freibauern auf der a-Linie und überspielte den "Nieder-Tübinger" (oder wie man die Kollegen bezeichnen soll) damit klar. Zwar unterlief ihm im 49. Zug ein Fingerfehler, doch auch danach ließ Julius sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Andreas Birkner (6) rang derweil noch mit Ralph Barta. Andreas hatte sich leider keine gute Position sichern können und stand gedrückt. Schließlich drang Schachfreund Barta am Königsflügel durch und gewann.