Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga das erste Spiel in der Landesliga. Zur Regeneration? Mitnichten. Die erste Mannschaft wurde kräftig durchgemischt, mit Georg Jakob und Marius Hurm gaben zwei Neulinge ihr Debüt im Team. Und Esslingen war schon immer ein starker Gegner, vor allem da uns Matthias fehlte.
Dennoch gingen wir schnell in Führung: Das Esslinger Spitzenbrett konnte aufgrund eines Notfalls kurzfristig nicht erscheinen. Martin Schmidt (Brett 1) nahm den Punkt mit und ärgerte sich, dass er nichts zum lesen dabei hatte. Da konnte ihm Noah glücklicherweise aushelfen. Auch die erste ausgespielte Partie war schon kurze Zeit später zu Ende, da Jörg Jansen (6) und Jan Albruschat in einem Endspiel gelandet waren, das komplett ausgeglichen stand. Aufgrund des Mannschaftsstandes und der anderen laufenden Partien erschien ein Remis vernünftig.
Kurze Zeit später wurde die Führung durch Noah Maurer (5) erhöht, der gegen Jens-Peter Schütz druckvoll spielte und im Angriff gewann. Nach einer schlechten ersten Saison nun schon saisonübergreifend der zweite Sieg in Folge und in Anbetracht der schön durchgezogenen Spielidee hätten ihm auch mehr als der obige Satz gebührt. Nils Müller (8) ist dagegen schon ein gefühlt langjähriges Mitglied der ersten Mannschaft, in dieser Saison wegen seines Umzuges aber nur als Ersatz gemeldet. Er gewann gegen Franz Speicher einen Bauern, musste diesen aber um den gegnerischen Angriff abzuwehren wieder zurückgeben und die Partie endete im friedlichen Einvernehmen.
Die 3-1 Führung war beruhigend und zumindest das Remis schien gesichert, aber der Sieg noch nicht. Das war er erst, als Hans Schreiber, der Gegner von Marius Hurm (7) in Anbetracht des Spielstandes ein riskantes Manöver startete um seinen Freibauern durchzubringen. Marius rechnete gut durch, nahm das Bauernopfer an und stoppte den Bauern mit seinem Springer - noch nicht einmal der beste Zug, der Sieg hätte danach durchaus noch gefährdet werden können. Frustriert über seinen Rechenfehler gab der Esslinger jedoch die Partie verloren.
Georg Jakob (2) hatte nicht nur "einfach" seinen ersten Einsatz in der ersten, sondern spielte auch noch an Brett 2 - eine harte Aufgabe. Gegen Günter Kunert rutschte er in eine etwas passive Stellung und schaffte es nicht, sich aus dieser zu befreien. Den ersten Angriff am Damenflügel konnte er abwehren, den zweiten am Königsflügel jedoch nicht mehr. Lauritz Jansen (3) musste sich in einem sehr komplizierten Mittelspiel Udo Scharrers Qualitätsopfers erwehren, was ihm halbwegs gelang. Am Ende stand ein Übergang in einem Turmendspiel mit 2 gegen 3 Bauern am Königsflügel. Die Stellung sollte Remis sein, aber er war einen Moment unaufmerksam und stand vor der Wahl, den Turmtausch zuzulassen oder einen weiteren Bauern zu verlieren. Lauritz entschied sich für das zweite, gab aber nach ein paar eher symbolhaften Zügen doch auf.
Damit hatte Esslingen auf 3-4 verkürzt und es lag an Heiner Uhlig, die Partie zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Seine Partie war eine ziemliche Schiebepartie - er schob nämlich die ganze Zeit seine Damenflügelbauern nach vorne. Am Ende standen sie auf c3-b4-a5 und blieben dort auch recht festgenagelt stehen. Beide orientierten sich zum Damenflügel, wo der Esslinger Michael Ramin nun fast mit einer Figur weniger spielte. Aber auch Heiners Figuren hatten große Probleme in den Kampf einzugreifen und so willigte er, nach mehreren abgelehnten Remisangeboten, doch noch in ds Unentschieden ein.
Ein Sieg, der nicht überragend aber doch zumindest halbwegs sicher ausfiel - mit dem kampflosen Punkt. Nun kommen erst einmal die in der DWZ-Liste unten stehenden Mannschaften Urach und Göppingen - die jedoch beide ihre Auftaktspiele gegen Favoriten gewonnen haben. Wir sind also gewarnt.