26. März 2017, Verbandsliga: Königskinder Hohentübingen 1 – SK Markdorf 1   3.0:5.0
Spannendes Match sichert den Abstieg
Bericht von Jörg Jansen
8. Runde
Hohentübingen 1 |
- |
Markdorf 1 |
3.0:5.0 |
Matthias Hönsch |
- |
Dieter Knödler |
½ |
Martin Schmidt |
- |
Johannes Schröder |
0:1 |
Lauritz Jansen |
- |
Zlatko Jurisic |
1:0 |
Jörg Jansen |
- |
Thomas Arnold |
½ |
Nils Müller |
- |
Jürgen Wulf |
-:+ |
Jonathan Estedt |
|
Robert Savic |
0:1 |
Noah Maurer |
|
Hans-Ulrich Östreicher |
0:1 |
Julius Heller |
- |
Volker Hettich |
1:0 |
Im vorletzten Spiel der Verbandsliga drohten die Königskinder bei einem Sieg den Abstieg eventuell doch noch aus der Hand zu geben. Aber es fing beruhigend an: Nils Müller (5) erschien nicht am Spielort und der erste Punkt ging an Markdorf. Die Recherche hinterher ergab, dass er nicht wegen der Zeitumstellung nicht kam, sondern den Termin schlicht vergessen hatte…
Den ersten halben Punkt holte Jörg Jansen (4), der in einer komplizierten Igelstellung seiner immer noch angeschlagenen Gesundheit Tribut zollen musste und durch eine Springer-Schaukel Remis vereinbarte. Der nächste Punkt für den Abstieg lieferte Martin Schmidt (2) ab, der in der Eröffnung noch zu sehr mit dem Fehlen von Nils beschäftigt war und sich schnell seine Bauernstruktur zerstören ließ. Obendrein schenkte er noch einen Bauern her, so dass er mächtig unter Druck geriet. Trotz massiver Gegenwehr und der Hoffnung auf die Remistendenz der ungleichen Läufer ließ sich Grandseigneur Johannes Schröder nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.
Dann passierte längere Zeit nichts, bis Jonathan Estedt (6) in einer wilden Partie, in der er zwischendurch klar auf Gewinn stand, plötzlich das Matt nicht mehr verhindern konnte. Unserem Edeljoker Julius Heller (8), der für den erkrankten Heiner Uhlig eingesprungen war, gelang eine astreine Partie. Es war ein Spiel auf ein Tor, bei dem von Anfang an klar war, wer als Sieger vom Brett aufstehen würde.
Am Spitzenbrett beharkten sich zwei alte Bekannte, Matthias Hönsch (1) und Dieter Knödler, die schon rund 10 Turnierpartien gegeneinander gespielt haben, zuletzt beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften vor 4 Jahren. Auch die Farbverteilung war die gleiche, so dass die gleiche Eröffnung aufs Brett kam. Der Markdorfer hatte aber seine Spielanlage verbessert, so dass Matthias unter Druck geriet und ein Bauernverlust drohte. Aber mit einer trickreichen Verteidigung wurde diese Klippe umschifft und das Remis gesichert. Allerdings war dies der 4. Punkt für Markdorf, so dass für uns maximal ein Mannschaftsremis noch zu holen war. Damit war aber auch der Abstieg in trockenen Tüchern, denn ein einzelner Mannschaftspunkt hätte uns nicht aus den Abstiegsrängen katapultiert. Aber um einen Mannschaftspunkt zu holen, hätten die beiden noch laufenden Partien beide gewonnen werden müssen. Dies schien durchaus möglich, denn Noah Maurer (7) hatte seinen Gegner schön ausgespielt und holte offenbar gerade zum finalen Schlag aus. Leider ließ dann ein ungenauer Damenzug die Gewinnstellung zu einer Remisstellung mutieren und eine kleine Unachtsamkeit vier Züge später (erneut ein Damenzug!) ließ die Remisstellung gar zu einer Verluststellung verkommen. Damit war die Mannschaftsniederlage besiegelt und die letzte Partie von Lauritz Jansen (3) konnte nur noch der Ergebniskosmetik, bzw. der Mannschaftsstimmung dienen. Lauritz hatte sich nach schwerblütiger Eröffnung befreit und seinen Gegner langsam aber sicher überspielt. Sein Freibauer auf der c-Linie marschierte unaufhaltsam nach vorne, allerdings auf Kosten seiner Königssicherheit. Das hätte der Weißspieler einen Zug lang ausnützen und eine Remisschaukel aufbauen können. Nachdem diese Gelegenheit ungenutzt verstrich, konnte Lauritz sicher vollstrecken.
Als Fazit lässt sich konstatieren, dass das Match wie erwartet sehr eng war und mit etwas mehr Glück auch anders hätte ausgehen können. Auch der seit Saisonbeginn erwartete und nun zementierte Abstieg in die Landesliga stellt kein Beinbruch dar, sondern eher eine Chance für einen Neuanfang. Denn objektiv betrachtet wird die Landesliga auch die passende Liga für die Königskinder in diesen Zeiten sein, da in den letzten Jahren die 1. Mannschaft viele Spieler durch persönliche Umbrüche wie Studienbeginne oder Berufseinstige verlor und möglicherweise auch dieses Jahr wieder verlieren wird. Aber der starke Nachwuchs klopft schon, wie bei den Königskindern nicht anders zu erwarten, an der Tür zur 1. Mannschaft.