Verjüngt startet die erste Mannschaft von Hohentübingen in die neue Verbandsligasaison. Die langjährigen Spieler Kai Schumann (Aachen) und Michael Schwerteck (Luxemburg) sind aus Arbeitsgründen inzwischen nicht mehr in Tübingen, dafür rückten Jonathan Estedt und Noah Maurer nach. Jonathan werden langjährige Königskinder noch kennen, war er doch früher einer unserer besten Jugendspieler. Nach einer längeren Schachpause gab er letztes Jahr wieder in der A-Klasse seinen Einstand mit 7,5/8 und wollte sich in diesem Jahr wieder mit stärkeren Gegnern messen. Noah zeigte in den letzten Jahren große Fortschritte in seinem Schach und wagte sich nun ebenfalls in die Verbandsliga
Der erste Gegner der Saison war die erste Mannschaft aus Pfullingen, die am besten mit dem Begriff "alte Haudegen" beschrieben werden können. Das erste zu Ende gehende Spiel war die Partie an Brett 1 von Uwe Bräuner gegen unseren alten Haudegen Matthias Hönsch. Beide Spieler neutralisierten sich perfekt und das Unentschieden war bald unterschriftsreif. Nicht viel länger in Zügen und nur ein wenig länger in Zeit dauerte die Partie an Brett 2. Martin Schmidt verwechselte in der Eröffnung die Pläne, kannte sich dann nicht aus und traf noch eine klar falsche Entscheidung. Das reichte schließlich für zwei Mehrbauern für Martin Altenhof. Die übersehende Springergabel am Ende war nur noch eine willkommene Ausrede, um die Leiden abzukürzen.
Die restlichen Kämpfer allerdings spielten richtig Schach. Der bereits erwähnte Jonathan Estedt (6) stellte mit einem Angriffssieg wieder den Ausgleich her - und das trotz einer verlorenen halben Stunde, in der er sein Auto noch einmal umparken musste. Unter einem Bauernopfer baute er eine schöne, wenn auch objektiv nicht bessere Angriffstellung auf und zwang bei eigenen 2 Minuten auf der Uhr den Gegner zur Aufgabe. Allerdings war es ein seltsames Zwingen: Den die Schlussstellung war immernoch Remis. Der ehemalige Metzinger Cornel-Andreas Güss sah lediglich nicht die mögliche Verteidigung. Leider kam im Gegenzug Nils Müller (5) gegen Michael Nagelsdiek furchtbar unter die Räder. Irgendwann war ein Bauer weg und der Gegenangriff drang nicht durch.
War noch ein Remis drinnen für uns? Theresa Peters (8) stand gegen Dieter Einwiller leider nur kurzfristig leicht besser und wickelte am Ende unter Bauernopfer in ein technisch remisiges Turmendspiel ab, dass der Pfullinger bis zum letzten Bauern ausspielte. Trotzdem bekam Theresa noch ihren Zug nach Hechingen. Dagegen stand Jörg Jansen (3) gegen Bernd Einwiller besser, zwischenzeitlich sogar auf Gewinn. Am Ende verflachte aber auch hier die Stellung und Jörg konnte die gegnerische Blockade nicht durchbrechen.
Damit war der Mannschaftskampf entschieden, denn aus den zwei laufenden Partien noch ein +1 herauszuholen war praktisch unmöglich. Heiner Uhlig (4) hätte dafür in der Eröffnung den richtigen Plan und Zug wählen müssen, aber darauf brachte ihn doch erst der Computer. So stand er mit Minusfigur gegen Thomas Nägele da. Sein Gegner lief mit einem etwas zauderlichen Spiel sogar noch in eine dreifache Stellungswiederholung, aber Heiner verpasste diese Chance und verlor. Dasselbe Ergebnis gab es auch bei Noah Maurer (7) gegen Olaf Schmidt. Die Eröffnung sah noch recht gefällig aus, aber der Pfullinger eliminierte die gegnerischen Möglichkeiten, während dies Noah nicht gelang. Am Ende tauchte eher zufällig noch eine Remismöglichkeit auf, die aber schon sehr versteckt war - für Menschen zumindest.
Was bleibt? 0 Mannschaftspunkte, 2,5 Brettpunkte war sicher kein guter Start. Aber wir haben erwartet, dass die Saison schwer und der Klassenerhalt ist nicht das Ziel. Dennoch wusste der Auftritt der Mannschaft größtenteils zu gefallen. Der Kampfgeist war da und auch ein paar Möglichkeiten. So können wir die eine oder andere Überraschung landen.