20. März 2016: Verbandsliga 8.Runde: SG KK Hohentübingen - SF Pfullingen 4.5:3.5

Auf einmal läuft es

(Bericht von Martin Schmidt)

Wie gegen Ebersbach fehlten zwei Stammspieler, wie gegen Ebersbach ging es gegen einen starken und ausgeglichenen Gegner und wie gegen Ebersbach zeigte die erste Mannschaft der Königskinder eine exzellente Leistung auf den Brettern. Aber auch dieser überraschende Sieg wird nur noch bei einem Wunder zum Klassenerhalt reichen.

"Auftrag erfüllt" kommentierte Steffen Kohler (Brett 8) sein sicheres Remis gegen Bernd-Ludger Born. Seine leichte Initiative im dritten Spiel für die erste Mannschaft reichte nicht zum Gewinn. Auch Bernd Staufenberger (7) hatte seinen dritten Einsatz in der ersten Mannschaft und lieferte sich eine heiße Partie mit dem württembergischen Urgestein Peter Hertzog. Leider griff er in guter Stellung daneben und verlor, womit Hohentübingen nach zweieinhalb Stunden in Rückstand geriet. Und so sollte es auch beinahe zwei Stunden lang bleiben, in denen das Spiel in allen übrigen sechs Partien hin- und herwogte.

Zuerst glich Jörg Jansen (5) in einer heißen Kampfpartie wieder aus. In der Eröffnung platzierte Bernd Einwiller ihm einen Springer vor die Nase, aber Jörg ließ sich nicht irremachen. Ein Fehler des Gegners genügte und die Partie kippte. Trotz zuerst einer Minusfigur und später Minusdame spielte Weiß unbeirrt bis zum Matt weiter. Fast gleichzeitig geschah eine Saisonpremiere: Das erste Remis von Lauritz Jansen (3). Auch er versuchte Martin Altenhof unter Druck zu setzen, geriet dabei aber sogar selber in Verlustgefahr. Im Endspiel hätte er mit einem überraschenden Opfer noch einmal für Wirbel sorgen können, der Partieverlauf führte zum sicheren Remis.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag, schließlich waren schon fast fünf Stunden Spielzeit vorbei. Bei Nils Müller (4) war weniger die Partie gegen Thomas Nägele spannend als die Umstände. Zuerst hatte die Uhr schlechte Laune (oder war falsch eingestellt) und gab den Spielern nach der Zeitkontrolle keine halbe Stunde dazu. Danach ging die Manövrierpartie weiter, bis Nils schließlich seine zweite Chance nutzte und (korrekt) auf dreifache Stellungswiederholung reklamierte. Während dieser Formalitäten stellte Matthias Hönsch (1) seine Gewinnbemühungen gegen Uwe Bräuner ein, die er seit Beginn der Partie verfolgte. Die Vorbereitung von Martin Schmidt (2) gegen Michael Nagelsdiek war nach dem ersten Zug dahin, aber trotzdem erreichte das Königskinder eine gute Stellung. Zu den folgenden wilden Verwicklungen lässt sich ohne Analyse kaum etwas sagen, aber am Ende kam ein leicht besseres Endspiel heraus, dass Martin nach einigen weiteren Fehlern des Pfullingers auch tatsächlich gewinnen konnte.

Nach ungefähr zwei Stunden fragte Heiner Uhlig (6) den stellvertretenden Mannschaftsführer, ob er denn auf Biegen und Brechen kämpfen müsste oder ob ein Remis auch in Ordnung sei. Antwort: "Ist ohnehin egal, spiele, wie du möchtest!". Also schnell Remis? Nein! Auch Heiner grub das Kriegsbeil aus und lieferte sich mit Dieter Einwiller die längste Partie des Tages, die dann aber schließlich auch Unentschieden endete.

Ein weiteres Spiel also, in dem die Königskinder konzentriert und mit Spielfreude aufgetreten sind. So kann man sich erhobenen Hauptes aus der Verbandsliga verabschieden. Für einen Klassenerhalt müssten wir im letzten Spiel 5 Brettpunkte auf Reutlingen aufholen. Bei den Gegnern (der Tabellenletzte Bisingen-Steinhofen für uns und der Tabellenzweite Ebersbach für Reutlingen) nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich.


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