Zwischenbericht aus Willingen (Stand 27. Mai, 15 Uhr)

(von Michael Schwerteck)


Hier beginnt gerade die 6. Runde, damit ist gut die Hälfte der Veranstaltung absolviert. Ein günstiger Zeitpunkt für einen kleinen Zwischenbericht. Organisation und Spielbedingungen sind gut, da gibt es bis auf Kleinigkeiten nichts zu meckern. Zum Kiebitzen ist es natürlich auch interessant, da die hoffnungsvollsten Jungtalente Deutschlands (mit Ausnahme der „Prinzen“) zusammenkommen. Es fast schon deprimierend: Überall wuseln Kinder herum, die sind halb so groß wie ich, haben aber doppelt so viel DWZ. Wie machen die das bloß?

Wie dem auch sei – was machen denn unsere Königskinder?

Bei Theresa stimmt jedenfalls mit 3,5/5 die Punktausbeute, auch wenn mir ihre Partien große Rätsel aufgeben. Beeindruckend ist einerseits ihre Zähigkeit in schlechteren Stellungen, so dass sie aktuell noch ungeschlagen ist. In der 4. Runde konnte sie sogar trotz verkorkster Eröffnung eine nominell stärkere Gegnerin noch Schritt für Schritt überspielen. Andererseits will man an der Seitenlinie schier verzweifeln, wenn sie in klaren Gewinnstellungen ein ums andre Mal den Sack nicht zumacht, wie z.B. in der 5. Runde am Spitzenbrett, als sie nach der Eröffnung einfach einen Turm mehr hatte. Mal abwarten, was die Wundertüte noch hervorbringt...

Nils hat es in der Königsklasse natürlich mit großen Kalibern zu tun, was für ihn eine neue und wertvolle Erfahrung ist. Er spielt gewohnt zäh und hat meist lange Partien, schafft es aber nicht immer, die Konzentration bis zum Ende beizubehalten und den Lohn der Arbeit einzufahren. Gestern (Doppelrunde!) war er z.B. zum Schluss so müde, dass er im Endspiel einen einfachen Gewinn verpasste. Mit aktuell 1,5/5 ist er nicht ganz zufrieden, aber natürlich gibt es noch genug Chancen, die Bilanz auszubauen. Also weiter Daumen drücken!


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