Wer morgens um 9 Uhr fast regungslos in einem fensterlosen Kelleraum sitzt, hat ein wesentlich größeres Risiko, einzudösen, als jemand, der sich um diese Zeit an der frischen Luft im Sonnenschein bewegt. Deshalb hatte sich unser MF reichlich Cortado mitgebracht – das ist Milchkaffee, wie ihn die Spanier lieben. Der gegnerische Mannschaftsführer bevorzugte Bier. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.
Nachdem Thomas Meyer (Brett 2) kampflos gewann, konnte obige Frage nicht wirklich geklärt werden. Bereits nach einer halben Stunde hatte Yannik Hurm (8) seine Mehrfigur im Mattangriff sicher verwertet. Mathis Hofele (3) gewann die Qualität und spielte druckvoll weiter, so dass der Gegner früh aufgab – vielleicht hatte der Warsteiner-Effekt dazu beigetragen. Auch der Gegner von Marius Hurm (1) gab auf, nachdem er in bereits hoffnungsloser Stellung einen Turm eingestellt hatte. Klaus Michel (5) skalpierte sein hilfloses Opfer in nur 18 Zügen mit einem durchschlagenden Königsangriff.
Schon bei seinem 10.Zug war Dominik Hildebrand (6) in einen Zeitrückstand von 1 Stunde geraten. Nach eigenem Bekunden hatte er sich „aufgehängt“. Schließlich kam er wieder in Gang, erspielte großes Figurenübergewicht und konnte mattsetzen. Sicherlich ist Dösen das natürlichste Mittel, um wieder frisch zu werden. Moritz Hurm (7) wickelte sein Spiel mit Mehrfigur gegen einen sich zäh verteidigenden Gegner bis zu dessen Aufgabe aufmerksam ab.
Die einzige Partie, bei der der Ausgang lange zweifelhaft war, spielte Martin Häcker (4). Nach mehreren Damenzügen in der Eröffnung zunächst in Nachteil geraten, konnte er ausgleichen und schließlich ein Doppelturmendspiel mit 3 Mehrbauern erreichen: Aufgabe des Gegners im 50.Zug.