28.09.2014: B-Klasse, 1. Runde: SV Dettingen 3 – SG KK Hohentübingen 4     1.0:5.0

Dettingen bleibt ein gutes Pflaster

Dettingen? ...da war doch etwas... Richtig, ein 0:8 am grünen Tisch im letzten Saisonspiel! Das sollte dieses Mal nicht passieren. Zum einen kann beim ersten Spiel kein Spieler eingesetzt werden, der durch 2-maliges Nichterscheinen seine Spielberechtigung verloren hat, zum anderen wird dieses Jahr in der B-Klasse nur mit 6-er-Mannschaften gespielt.

Zum Teil neu formiert und ohne ihren Frontmann rückten die KöKis scheibchenweise in Dettingen an. Tims Mutter und Yuans Eltern fuhren vier der Jungs zum Einsatz, Georgs Vater pfiff unterdessen den sechsten Spieler aus den Federn, so dass auch dieser 30 Sekunden vor Ablauf der Karenzzeit – angekarrt von Frau Mama und gelotst von Yuans Vater– das Spiellokal erreichte. Eine logistische Meisterleistung vom Krisenmanagement!

Danach lief alles nach Plan – zumindest für die Hohentübinger. Maximilian Oprean (6) spielte eine überlegene Partie gegen eine überforderte Gegnerin, die von den Dettingern netterweise einbestellt wurde, um das frei gebliebene letzte Brett zu besetzen und Maximilian somit die Gelegenheit zu einer Partie unter Turnierbedingungen zu geben. Xinyuan Wang (4) setzte seine beeindruckende Serie der Vorsaison fort, wo er als Ersatzspieler begann und mit 5 Siegen aus 5 Partien zur festen Größe in der Mannschaft wurde. Geduld, Besonnenheit – wie übrigens bei allen Jungs! - vor allem aber taktische Finesse schlugen in seinem Spiel erbarmungslos durch. Tim Aptyka (2) stand ihm in nichts nach. Während sein Gegner noch damit beschäftigt war, den Turm  auf h8, den er Tim abgeluchst hatte, zu verdauen, nahm Tim die Stellung des lang rochierten Königs auseinander. Georg Jakob (3) schlug sich ebenfalls prächtig. Keine Anstalten von „Rumgeblitze“ oder sinnlosem Aktivismus auf dem Brett. Er sicherte mit seinem Remis den halben Punkt zum Mannschaftssieg und durfte ebenso zufrieden sein wie Jonas Batra (5), der mit dem gleichen Ergebnis abschloss und sich durch die Umstände seiner kleinen Verspätung und der daraus resultierenden Hektik in keinster Weise hatte aus der Ruhe bringen lassen. Die auf dem Dettinger Marktplatz die herrliche Frühherbstsonne tankenden Mütter durften mit Recht stolz auf ihre Sprösslinge sein.

Der seit 10 Jahren schachentwicklungsresistente MF Andreas Estedt (1) konsultierte indes neue Eingangskanäle: barfuß geerdet, gestärkt durch Kaffee und Buddha-Brezel, überwand er „ die Plage des verharrenden Geistes“, fand durchweg gute „Nicht-Züge“ und durfte durch einen Sieg schachlich gutes Karma anhäufen. Die profane Freude darüber dürfte ihn allerdings auf dem Weg der „Ent-Selbstung“ leicht zurückgeworfen haben …


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