Württembergische Amateurmeisterschaften (WAM) und Württembergische Jugendpokalmeisterschaften (WJPT) werden langsam für mich zu Synonymen für frühes Aufstehen am Wochenende. Denn wann stelle ich mir schon einmal den Wecker am Sonntag auf 6:00 Uhr? ;-))
Nun ja, am vergangenen Sonntag (20.07.2014) war es wieder einmal soweit und es ging mit 6 Königskindern nach Laichingen. Die Müdigkeit war schnell vergessen und bald ging es auf der Fahrt nur noch um Schach. Rechtzeitig angekommen wartete bereits die erste Überraschung auf uns. Die Teilnahme an den WJPT-en (U8 – U12) wurde von Konrad Müller auf Teilnehmer unter DWZ 1000 beschränkt. Damit sollten die schwächeren Kinder auch einmal die Möglichkeit bekommen, auf’s Treppchen zu steigen, wohingegen die eher erfolgsverwöhnten sich neuen Herausforderungen in den nach DWZ-sortierten WAM-Gruppen stellen „durften“. Damit „mussten“ Moritz und Yannik Hurm ihre Kräfte nun in einer der WAM-Gruppen mit zum Teil älteren Jugendlichen oder sogar Erwachsenen messen.
Alle WAM-Teilnehmer schlugen sich prächtig:
Nicht ganz so gut lief es dieses Mal für Georg Jakob und Tim Dunder im Württembergischen Jugendpokalturnier. Knapp um jeweils einen mickrigen Punkt verfehlten sie ihre „Ziele“ und fuhren dieses Mal „ungeschmückt“ nach Hause.
Insgesamt können wir mit der Ausbeute mehr als zufrieden sein. Sie wird unseren Jungs neben Pokalen und Medaillen auch noch den einen oder anderen DWZ-Punkt bescheren.
Last but not least der Bericht von Martin Häcker zu den Geschehnissen in seiner Gruppe. Die geschilderte Spanische Partie hat er übrigens wirklich toll gespielt!
"In der Gruppe 7 setzte sich der erst 13-jährige Martin Häcker souverän und hochverdient mit 3 aus 3 Punkten durch". Diesen Geistesblitz meines Vaters wollte ich abtippen, bevor ich feststellte, dass sich das ja anhört, als berichtete das Schwäbische Tagblatt über irgendein Turnier, bei dem ein anderer Verein aus der Tübinger "Schachszene" teilnahm.
Im Ernst also:
Der Auftakt gegen Manuel Zebandt missrät mir. Schon einigermaßen bald bin ich zwei Leichtfiguren für erst zwei, dann einen Bauern losgeworden. Hiernach schleicht sich im Spiel meines Gegners ein wenig der Fehlerteufel ein. Er stellt eine Figur ein. Wenigstens einen Bauern gewinnt er dafür. Er versucht, die Damen zu tauschen. Aber Heiner hat das richtige im Auto thematisiert. Ich lasse meine Dame zwischendurch auf ein mittelmäßiges Feld gehen. Dann aber: rein in die gegerische Stellung mit der Dame. Mein Problem: ich bin so mit Anderweitigem beschäftigt, dass ich vergesse, meine Grundreihenschwäche auszumerzen. Das hätte ich vielleicht besser getan. Denn dieses Problem behindert mich im Angriffsspiel. Mein Turm kann seinen Läufer nicht nehmen. Doch dann ein Remisangebot meines Gegners. Ich weiß, was er vorhat. Ich finde den Zug, mit dem ich unverhofft plötzlich Vorteil habe. Ein Zug mit dem vorgerückten c-Bauern. Er nimmt. Ich setze nach etwas Überlegung (obwohl ich schon gleich den Weg finde) matt.
In der zweiten Runde gegen Simeon Triantafillidis spiele ich Spanisch, obwohl ich damit schon lang keinen Erfolg mehr gehabt habe. Und es sieht von Anfang an nach einem Erfolg aus: ich verliere den guten Läufer gegen einen Springer. Aber ich horte etwas Gegenwert für den Läufer, mit dem ich sowieso nie etwas Gutes vollbracht habe. Dazu gehört die offene a-Linie und Druck durch meine Springer. Das Läuferscheinopfer auf h6 gewinnt (obwohl er kein Eselsohr gemacht hat) einen Bauern. Denkste! Was macht man, wenn der Gegner einen Zug findet, den man nicht auf dem Radar hatte? Cool bleiben. Ich gewinne dadurch nicht nur einen Bauern, sondern sogar zwei (unter anderem den auf besagter a-Linie). Taktisch wickle ich noch weiter ab und stehe in einer gewonnenen Stellung. Sieg!
Vor Runde 3 gegen Julian Kraft werde ich von Herrn Uhlig und Moritz vehement aufgefordert, nicht zu schieben. "Fair zum Erfolg" heißt das Motto bekanntlich. Warum soll ich schieben? Ich habe das Gefühl, dass ich besser bin als er. Aber (S*****e!) er spielt Englisch und ich baue mich falsch auf. Aber er ist in guter Stellung voreilig. Er gewinnt jedoch einen Bauern. Was hat er davon? Er kommt ziemlich in die Bredouille. Ich gebe Schachs, immer wieder und dann gewinne ich seine Dame. Er gibt auf.