4. Runde Bezirksliga: SG Schönbuch I – SG Königskinder Hohentübingen II 4:4

Zu Gast bei Freunden

Marian (1) war zur vereinbarten Zeit nicht am Treffpunkt. Auf Nachfrage meinte er, er könne aufgrund doppelten Pechs nicht nach Tübingen kommen (beide Autos wären kaputt). Aufgrund der späten Benachrichtigung war es aber auch nicht mehr möglich ihn abzuholen. Also blieb das erste Brett leider leer. Ein ärgerlicher Punktverlust, der wohl vermeidbar gewesen wäre.

Julius (4) konnte seinen Gegner so verwirren, dass dieser sich bereits im 13. Zug verrechnete und Material geben musste. Im Gegenzug verzettelte sich Julien (5) hoffnungslos in der Eröffnung und stand bald auf verlorenem Posten. Eröffnungstechnisch zeigte sich Nils (5) bewanderter und hatte ab der Eröffnung einen Vorteil, den er in einen Bauern ummünzen konnte. Im Endspiel reichte das leider trotzdem nur zum Remis. Andreas (8) und sein Gegner waren beide auf eine solide und ruhige Partie bedacht. Nach Abtausch folgte bald das Remis in ausgeglichener Stellung. Als Benjamin (3) dann nach einigen Verwicklungen plötzlich in Endspiel mit Minusläufer endete, zerschlugen sich die vagen Hoffnungen auf einen Mannschaftssieg. Zwischenstand: 2:4.

Heiner (2) konnte ganz nach Lanka seinen Gegner mit seinem Bauernzentrum zerquetschen. Dieser versuchte sich noch an Heiners Königsflügel, aber nach einigen Abtäuschen war das Endspiel verloren. Also nur noch 3:4. Würde es für ein Unentschieden reichen?

An Brett 7 stand Steffen nämlich recht ausgeglichen. Die große Hoffnung aber war, dass sein Gegner die Zeit nur so in rauen Mengen verschwendete. Die Schönbucher meinten jedoch, dass sei immer so. Und tatsächlich: in extremer Zeitnot schien er sich so richtig wohlzufühlen und das Zeitproblem doch noch in den Griff zu bekommen. Eine etwas kuriose Situation entstand: beide hatten die 40 Züge gespielt. Steffen war mit Weiß im 41. Zug und die Schwarze Zeit war gefallen. Was nun? Hatte der Gegner die 40 Züge in seiner Zeit geschafft? War der Zug gemacht, bevor das Blättchen fiel? Steffen hatte auf jeden Fall nicht reklamiert. Vor der Tür gingen allmählich die Diskussionen los. Erst eine genauere Lektüre der FIDE-Regeln schaffte Klarheit: ein Zug ist erst vollständig ausgeführt, wenn die Uhr gedrückt wurde. Also war die Partie streng nach den Regeln verloren. Aber Steffen hatte nicht reklamiert. Und der Schiedsrichter war auch nicht eingeschritten. Hier zeigte sich die herausragende Fairness der Schönbucher. Der Schönbucher Josef Wöll drängte selbst vehement auf die Einhaltung der Regeln, schließlich seinen sie dafür gemacht. Und siehe da, 20 Minuten nach der fraglichen Situation wurde die Partie doch noch durch den Schiedsrichter beendet.

(Bericht von Julien Sessler)

 


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