21.10.2012:
A-Klasse, 2. Runde:
SG KK Hohentübingen 4  - Metzingen 2   4.5:3.5
Wichtiger Sieg
Einen Sieg von äußerster Wichtigkeit fuhren die KöKis gegen Metzingen ein, gehören die Mannen aus dem Ermstal von der Papierform her zu den mutmaßlichen Mitabstiegskandidaten der Liga. Die Metzinger waren sich
der Brisanz der Begegnung ebenso bewußt und rückten
in der Mensa in voller Besetzung an. Der Beginn gestaltete sich recht einseitig
und ließ kein spannungsvolles Finale erwarten: schnell führten die Tübinger mit
3:0. Martin Häcker (8) bestätigte sein gutes Spiel aus der ersten
Runde und überspielte seinen Gegner recht mühelos unter Einsatz der ein oder
anderen schönen Kombination. Das gab der ganzen Mannschaft den richtigen
"Kick", der dann noch durch Julius Sänger (7) forciert
wurde. Auch Julius ließ nichts anbrennen und sackte seinen zweiten vollen Punkt
im zweiten Spiel ein. Zwar monierte Juliusens Gegner
dessen "unruhige Sitzart", doch Julius ließ
sich davon nicht beeindrucken und schickte ihn alsbald mit einer Null auf dem
Konto in die Oktobersonne vor dem Spiellokal. Als Dominik Hildebrand (4)
dann gar auf 3:0 erhöhte, während an den anderen 5 Brettern noch fleißig
gespielt wurde, sah die Angelegenheit recht rosig aus. Wohlüberlegt wie immer
setzte Dominik seine Züge und strahlte dabei eine Ruhe aus, die dem ins Trudeln
geratenen Gegner die Hoffnung auf bessere Zeiten nahm und zur Aufgabe bewegte. Andreas
Estedt (3) fühlte sich eigentlich recht wohl
in seiner Partie, bis er eine Springergabel, die er seit längerem auf dem Radar
hatte, durch einen schlichten Aussetzter doch noch
zuließ. Nach dem folgenden Qualitätsverlust riss dann leider der Faden und die
Partie ging in die Binsen. Als Arian Heller (6) sich unterdessen
auf ein Endspiel mit jeder Menge Agrarwirten nebst der ein oder anderen
Leichtfigur eingelassen hatte, wurde dem MF langsam mulmig: ältere Semester in
dieser Spielklasse kennen sich in bäuerlichen Gefilden oft besser aus als manch
junger Spring-ins-Feld, dessen Stärke eher im abenteuerlichen Kombinationsspiel
liegen dürfte. Spielstand nur noch 3:2. Queen Elisabeth Estedt (4) hatte auch nicht ihren besten Tag,
spielte nach eigener Darstellung etwas fahrig und musste den Metzingern die Buchung eines weiteren Punktes in Folge
zugestehen. Will heißen: es machte sich eine Art Deutschland-Schweden-Feeling
breit. Da war es im Prinzip beruhigend, dass Katja Kohler (1) am
Spitzenbrett ihre Partie in den sicheren Remis-Hafen steuern und den
Abwärtstrend stoppen konnte. Nun, russische Schachspielerinnen sind nun mal aus
einem anderen Holz als deutsche Fußballprofis, und so ließ es sich Katja nicht
nehmen, trotz freudigster Umstände nicht vor irgendwelchen Kreißsälen
herumzulungern, sondern ihrer Mannschaft in diesem wichtigen Spiel zu helfen!
Es hing also an Marius Blideran (2),
beim Stande von 3,5:3,5 den Tag zu retten, und es gelang ihm! Da seine Partie
zu diesem Zeitpunkt keinesfalls ein Selbstläufer war, ist Mariusens
konzentrative und kämpferische Leistung hoch
einzuschätzen. Wie frustrierend wäre es für die 3 Jungs weiter hinten gewesen,
wenn ihre tollen Siege wertlos geblieben wären. So war es das verdiente
Privileg des Co-Teamchefs, den letzten, entscheidenden Punkt einzufahren.