01.04.2012: B-Klasse, 8. Runde: SV Urach III – SG KK
Hohentübingen V 4:4
Licht aus
Zum letzten Mal
dürften wir in dieser Saison unserer Figuren-Armee Befehle geben und sie
manövrieren. Und wie jedes Mal gehen wir mit der Hoffnung in das Spiel rein,
dass unsere Figuren-Soldaten unsere „immer richtigen“ Befehle auch entsprechend
umsetzen. Die Figuren-Soldaten können aber leider nichts dafür, wenn der
Feldmarschall das Spiel mit einer Blitzpartie verwechselt. Da kam es heute
Morgen so vor als steckte die Graf-Eberhard-Schule in Brand und jeder müsste
retten was er könnte. Vier Partien waren schon fertig bevor die ersten 40 min.
vergangen waren.
Yannik (6) ließ sich nur 15 min. um den Punkt zu vergeben. Moritz
(7) glich gleich nach weiteren 15 min. für uns aus. Eine gelungene Gabel
unseres KöKis hat die Partie in Brand gestellt. Danach verlor seine Gegnerin
die Herrschaft über das Schlachtfeld. Eine Reihe von 3 Springer-Gabeln folgte, der
beide Türme und die Dame zum Opfer fielen. Punkt für Moritz.
Henrik (8) war nur ein Paar Minuten langsamer. Schnell
Figuren abgetauschen und leider dabei mit den Bauern in Unterzahl geraten, was
ihm zu Verhängnis wurde.
Meine Partie (2)
war aber auch nicht viel besser. Ich ließ mich in den Styl meines Gegners
reingeziehen und schon nach nur 10 min. durfte ich den 12 Zug auf dem Zettel
eintragen, bei dem ich an einer Bauern-Gabel einen Läufer verlor. Der höchste
Alarm ist angegangen und ich musste die Handbremse ziehen. Trotz Handbremse
dauerte die Partie nicht länger als 40 min. Zum Glück konnte ich unsere Kasse
klingeln lassen. Die Situation war also wieder ausgeglichen.
Am Brett 4 hatte Julius
eine interessante Attacke kurz vor dem Endspiel. Das Problem des Urachers war
der gefesselte Läufer auf der ersten Linie der beim nächsten Zug mit dem Turm
verteidigt wurde. Unser Köki stellt sein Läufer als Köder für den gegnerischen
Turm aber es wird nicht angebissen. Lediglich droht dem rochierten König Matt
mit Turm und Bauer, daher wählt der Uracher den Abtausch der ihn aber auch
nicht unbedingt besser aussehen lässt. Der König kann nicht auf zwei Fronten
kämpfen und der frei gerückten Bauer macht den Unterschied und lässt erneut
unsere Kasse klingeln. Endlich die Führung! Es sah für uns gut aus!
Für Arian
(5) müsste mittlerweile offensichtig sein, dass ein bisschen mehr Zeit am Brett
sich am Ende auszahlt. Er war an diesem Sonntag der einzige der gegen einem
Erwachsenen angetreten ist und es war das dramatischste Spiel des Morgens.
Ausgeglichen bis zum Endspiel. Dort gelingt es ihn durch die geschickteren
Manöver den Gegner unter Druck zu setzten und die Bauern Situation
auszugleichen. Es folgt der bedingt erzwungene Turmtausch bei dem er einen
Bauer gewinnt. Er freut sich sehr, aber leider so sehr, dass er in seiner
Euphorie den Freibauer des Uracher übersieht. Die Füße landen wieder auf den
Boden und der zähe Kampf geht weiter. Noch ist es nichts verloren weil unser
Köki eben so über einen Freubauer verfügt. Erst umwandelt der Uracher und
gleich danach Arian. Sein Vorteil: er wandelt sein Bauer mit Tempo und „Schach!“
Kurze Beschreibung des Brettes: das Schlachtfeld ist offen, nur 5 Bauer, zwei
Damen und zwei offene Könige. Unser König ist bestens positioniert neben den
Bauern-Cluster. Der gegnerische König am anderen Ende des Brettes. Die Mission
unseres Kökis ist über ein Schach die Damen zu tauschen und dann seinen
Bauervorteil zum Gewinn auszubauen. Aber Gier blendet unser Arian und treibt
ihn auf einer Bauern-Jagd. Der Gegner übernimmt die Initiative und nach
mehreren zwecklosen Schachs einigen sich die Zwei auf ein Remis.
Zwei unserer
Mitstreiter waren durch die ganze Saison felsenfest. Nicht mal ein Erdbeben
hätte sie richtig erschüttert. Dominik und Marius H. haben sich weder von den
Gegner noch von der Stimmung am Spieltag beeindrucken oder beeinflussen lassen.
Sie sind immer geduldig bei der Sache geblieben. Genau so ging am diesen
Sonntag auch weiter.
Am Brett 1 sitzen
sich zwei gleich junge gute Schachspieler gegenüber. Sie kennen sich, auch wenn
nicht persönlich, von anderen Jungendturniere und sie fangen an mit Respekt vor
einander an. Marius H. verliert einen Bauer aber bekommt dafür er
Angriff. Er ist überlegen und baut den Druck auf den rochierten König weiter
aus, bis ihm die Springer-Gabel auf König und beide Türme gelingt.
Qualitätsgewinn - es sieht ziemlich gut aus für Marius aber der erste Eindruck
täuscht: der Angriff ist äußerst kompliziert und der Uracher fand genau die
Antwort die das Blatt umdrehte. Auf einmal hängt Marius Springer und der zweite
Turm ist unter Beschuss. Der Turm für zwei Figuren und einen Bauer, und leider
tickt die Uhr nicht mehr lange bis Marius sich geschlagen geben muss. Erneut
Augleich 3½-3½.
Dominik (3) kämpft und kämpft. Sein Spiel ist zäher als alle
anderen. Kurzfristig waren seine Feldsoldaten in Unterzahl aber durch
geschickte Feldzüge hat er wieder die Oberhand. Für eine Sekunde sah es aus als
könnte doch noch mehr werden aber dann entpuppt sich dass Endspiel als
aussichtsloser Kampf mit ungleichfarbigen Läufern. Es bleibt nur noch eins zu
tun: sich den halben Punkt zu holen und nach Hause zu gehen.
Und somit haben
wir die Saison mit zwei Remis abgeschlossen und einen genau mittigen
provisorischen fünften Platz in der Tabelle besetzt. Das mag unspektakulär
klingeln aber Fakt ist dass wir am „schlimmsten“ gegen den Tabellenführer mit
5.5-2.5 verloren haben. Bei allen anderen Spielen ging es knapp zu! Es fehlt
noch ein bisschen an Erfahrung und Geduld aber das wichtigste ist das
durchschnittliche Alter dieser Mannschaft. Noch nie hatten wir eine so junge
Mannschaft und das Engagement dieser jungen Mannschaft ist verblüffend! Nicht
weniger als 5 Kökis haben alle Spiele bestritten, drei anderen hatten 7 und der
neunte Köki 2 Spiele. Erneut verfügen wir über eine sehr stabile und
zuverlässige Mannschaft in der B-Klasse. Wie schon mal angedeutet, ein Aufstieg
in die A-Klasse wäre in diesem Jahr verfrüht aber alles spricht dafür dass wir
es in dem nächsten schaffen können.
Wir bleiben
weiterhin eine treue Unterstützung für die vierte Mannschaft und sind sogar
dankbar in der oberen Liga spielen zu dürfen. Zählt auf uns auch im nächsten
Jahr!
Hiermit möchte
ich mich bei allen, Marius H., Dominik, Julius, Arian, Yannik, Moritz, Henrik
und Tim herzlich bedanken und bei Euren Eltern ebenso für die reibungslose
Kommunikation. Ein besonderer Dank geht
an die Familie Hurm die ständig 3 Spieler „lieferte“ und für die riesige Hilfe
bei der Organisation der Fahrten!
Es hat schon wieder sehr viel Spaß gemacht. Bis zum nächsten Jahr!