07.06.2009: Nachtrag zur A-Klasse

Reutlingen zieht „KK2“ in die Kreisklasse


Die gute Leistung der zweiten Hohentübinger Mannschaft wurde unverhofft sogar noch mit dem Aufstieg belohnt. Da für die Bezirksliga ein zusätzlicher Aufsteiger benötigt wurde, trugen Reutlingen 2 (Zweiter der Kreisklasse RT/TÜ) und Filder (Zweiter der Kreisklasse Esslingen/Nürtingen) ein Relegationsspiel aus, welches von Reutlingen mit 5,5:2,5 gewonnen wurde. Angenehmer Nebeneffekt: In der hiesigen Kreisklasse wurde ein Platz frei, der nun den Königskindern als Drittem der A-Klasse zusteht. Ein Segen v.a für die Nachwuchskräfte des Vereins, die auf diese Weise angemessene Gegnerschaft bekommen werden. Vielen Dank hierfür an die Reutlinger!



19.04.2009: Kreisklasse, 9. Runde: SV Reutlingen II – SG KK Hohentübingen I 4:4

Ausrutscherchen zum Abschluss

Da es zum Abschluss der Kreisklasse um nichts mehr ging, ließen die Königskinder die Sache mal etwas lockerer angehen und ließen drei Spieler aus der zweiten Mannschaft auflaufen. Es lag jedoch nicht nur an den fehlenden Stammkräften, sondern auch an der relativ mäßigen Tagesform der Mannschaft, dass gegen den Tabellenzweiten Reutlingen II lediglich ein mühsames 4:4 heraussprang. Bei etwas aufmerksamerem Spiel wäre ein Sieg durchaus möglich gewesen, aber für eine schwächere Leistung war es, wenn sie denn schon sein musste, wenigstens der richtige Zeitpunkt.

Dass irgendwie der Wurm drin war, zeigte sich schon frühzeitig, als Matthias Hönsch (1) gegen den nominell deutlich schwächeren Philipp Jetter nach einem verfrühten Bauernvorstoß nicht aus einer Remisschaukel herauskam. Es sollte aber noch schlimmer kommen: Katja Kohler (8) stand gegen Altmeister Roland Tröge eigentlich die ganze Partie über gut, bis sie durch einen einzigen leichtsinnigen Bauernzug ihre Stellung ruinierte. Kurz darauf stellte sie noch die Dame ein, aber es war ohnehin nichts mehr zu retten. Nicht weniger ärgern musste sich Jonathan Estedt (4), der sich trotz der anstrengenden WJEM, die erst am Vortag zu Ende gegangen war, das Match gegen seinen früheren Verein nicht entgehen lassen wollte. Gegen Ulrich Huff erspielte er sich eine aussichtsreiche Position mit einem starken Freibauern, doch ein taktisches Versehen genügte, um die Partie kippen zu lassen. Sicherlich spielte hierbei auch die Erschöpfung eine Rolle. Schon zwei Punkte Rückstand also für Hohentübingen; es war klar, dass es eng werden würde. Auch das Remis von Steffen Kohler (6), der sich Andreas Feustels Abtauschgelüsten nicht widersetzen konnte, brachte keinen Fortschritt. Immerhin konnten dann aber zunächst zwei Partien sicher zum Sieg geführt werden. Michael Schwerteck (2) bekam von Wolfgang Liebert das exotische 1.b4 („Orang-Utan“) vorgesetzt, wonach eine ziemlich verschachtelte Stellung entstand. Fahrt nahm die Partie erst auf, als der Reutlinger von den beiden Rochademöglichkeiten die riskantere wählte. Scheinbar war der König von einer Bauernkette gut geschützt, jedoch hatte Liebert die Möglichkeit eines Sprengungsopfers nicht bedacht, wonach seine Position völlig auseinanderfiel. Relativ leichtes Spiel hatte Martin Schmidt (3), dessen Gegner Peter Flohrs wohl etwas von der Rolle war und schon in der Eröffnung einen Bauern herschenkte. In der Folge wurde der Reutlinger völlig eingeschnürt und verlor chancenlos. Markus Hobert (5) frönte gegen Lothar Fischer wieder einmal seinem aggressiven, risikofreudigen Stil und lehnte auch, in keineswegs besonders vorteilhafter Stellung, ein Remisangebot ab. Im Falle eines Sieges hätten ihn alle für seinen Mut gelobt, doch es ging letztlich schief, was der Mannschaft einen 3:4-Rückstand einbrachte. Alle Hoffnungen ruhten nunmehr auf Andreas Birkner (7), der zwar zwischenzeitlich „koi Luschd mehr“ hatte, aber in einer auf- und abwogenden Partie gegen Ulrich Guhr dennoch tapfer weiterkämpfte. Groß war die Erleichterung, als Andreas mithilfe eines Freibauern eine Figur gewann und seinen Vorteil schließlich auch verwertete. Die Saison mit einer Niederlage abzuschließen, hätte die Stimmung dann doch ein wenig getrübt. So aber gingen die Beteiligten gut gelaunt noch zusammen essen und tüftelten schon ein wenig an der Aufstellung für die kommende Saison. Die Konkurrenz kann sich schon mal warm anziehen, so viel kann verraten werden.

Im Rückblick lässt sich sagen, dass die Mannschaft nach leicht holprigem Beginn immer besser in Form kam und die Pflichtaufgabe Aufstieg insgesamt souverän gelöst wurde. Positiv ist auch zu vermerken, dass sich die Neuzugänge menschlich und sportlich gut einfügten. Von den drei jugendlichen Stammspielern brachten Jonathan und Julien gute, zuverlässige Leistungen, während Lauritz etwas unsicher begann, sich aber noch steigerte. Nicht zu vergessen ist Nils Müller, der sich mit 2,5/3 als wertvoller Ersatzspieler erwies. Danke an alle für den reibungslosen Verlauf und die gute Stimmung!

05.04.2009: B-Klasse, 9. Runde: SF Pfullingen 5 - SG KK Hohentübingen III  5.5:2.5

Pfullinger zu stark für Nachwuchs


In der letzten Runde kam es zum Endspiel um den dritten Platz in der B-Klasse zwischen Pfullingen 5 und unserer dritten Mannschaft.  Stark ersatzgeschwächt angetreten (Spitzenmann Bek arbeitet derzeit in Baden-Baden und auch Team-Käpt’n Marius Blideran war verhindert) rechneten wir uns aber nichts aus.  Die kleineren (Maxim Seidenspinner, Christopher Albrecht,  Marius Hurm) und größeren Nachwuchshoffnungen (Shukhrat Sobich) verloren chancenlos, gewannen aber wertvolle Turniererfahrungen. Sehr erfreulich die Unentschieden von Lasse Holzträger und Philipp Migesel gegen deutlich stärkere Gegner.  Auch Jochen Ress konnte gegen seine alten Vereinskameraden das Remis halten. Sensationell der Sieg von Noah Maurer gegen einen 500 DWZ-Punkte stärkeren Gegner!

Letztendlich konnte der vierte Platz erreicht werden, was für die junge und unerfahrene Mannschaft einen großen Erfolg darstellt! Überragend waren die 7 Punkte aus 8 Spielen (ohne Niederlage) von Lasse Holzträger! Weiterhin verdienen lobende Erwähnung: Noah Maurer (4 aus 6), Philipp Migesel (4.5 aus 7), Ajay Shankar (3 aus 5) und Marius Hurm (2 aus 3). Die Hälfte der Punkte konnten Teamchef Marius Blideran (3 aus 6) und Maxim Seidenspinner (2 aus 4) erzielen.



29.03.2009: Kreisklasse, 8. Runde: SG KK Hohentübingen I – SC Steinlach II 7.0:1.0

Dritter Aufstieg in Folge

Der nächste Schritt auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft ist vollzogen: Bereits vor der letzten Runde der Kreisklasse liegen die Königskinder Hohentübingen uneinholbar mit 16:0 Punkten auf Platz eins. Auch ohne Spitzenspieler Matthias Hönsch konnte die ebenfalls ersatzgeschwächte zweite Mannschaft des SC Steinlach mit 7:1 bezwungen werden. Verfolger Reutlingen 2 war zwar ebenfalls siegreich, liegt nun aber nach Brettpunkten schon so deutlich zurück, dass selbst ein 8:0-Sieg im noch ausstehenden direkten Vergleich nichts mehr bringen würde.

Wer das Pech hat, direkt am Morgen nach der Umstellung auf Sommerzeit Schach spielen zu müssen, ist schlecht dran. Auch diesmal hinterließ die Verkürzung der Nacht bei dem einen oder anderen Spieler ihre Spuren, was sich durch verstärktes Gegähne und Gepatze bemerkbar machte. Einen vergleichsweise wachen Eindruck machte immerhin Nils Müller (8), der Klaus Behnles eigenartig vorgetragene Drachenvariante rasch zerlegte. Weniger wach war offenbar der Steinlacher Johann Bumann, der gegen Jörg Jansen (3) per Springergabel die Dame einbüßte. Auch Martin Schmidt (4) übersah eine solche Gabel, die aber immerhin nur eine Qualität kostete. Schlimm genug, aber mit aktivem Spiel gegen Willi Weihings etwas luftigen König erreichte Martin doch noch ein Remis. Keine besonderen Abenteuer gab es bei Jonathan Estedt (5), der Vlado Dumancic einfach glatt an die Wand spielte. Eine scharfe, recht selten anzutreffende Gambit-Variante packte Markus Hobert (6) gegen Peter Streib aus. Eine Entscheidung, die sich bewähren sollte, denn der Steinlacher kam mit den Verteidigungsproblemen nicht zurecht und ging nach einem Läuferopfer mit fliegenden Fahnen unter. Recht kurios ging es bei Lauritz Jansen (7) zu, der sich lange Zeit passiv verteidigen musste. Sein Remisangebot lehnte der Steinlacher Christian Blanke nach Rücksprache mit dem Mannschaftsführer (objektiv zu Recht) ab. Später folgte jedoch ein entsetzter Aufschrei nebst zweitem Gang zum Teamchef. Diesmal, um die Erlaubnis für die Aufgabe (!) einzuholen, denn „ich hab' einfach 'ne Figur eingestellt“. Der Käpt'n trug's mit Fassung: „Sh** happens.“ Das Match war ohnehin schon entschieden. Nicht ganz wunschgemäß lief es für Martin Schoof (1), der gegen Daniel Hügler nicht über ein Remis hinauskam und nach eigener Aussage zwischenzeitlich eher schlechter stand. Nun ja, der in 10 Jahren angesammelte Rost lässt sich eben nicht von heute auf morgen beseitigen. Da hilft nur weitere Spielpraxis. Michael Schwerteck (2) wählte aufgrund der unguten Erfahrungen im Dettingen-Spiel und der erwähnten Zeitumstellung eine stocksolide Eröffnung ohne jegliche Taktik und brauchte dementsprechend auch am längsten. Noch länger hätte es wohl gedauert, wenn Michael Krauss in einem etwas schlechteren Endspiel die richtige Auffangstellung eingenommen hätte. Wie er es spielte, war dagegen bald ein Bauer weg und die Partie nicht mehr zu halten.

Unterm Strich kein Spiel von überwältigendem Niveau, aber das Wichtigste ist, dass der unbedingt erforderliche Aufstieg in die Bezirksliga feststeht. Daher schon jetzt Dank und Gratulation an alle Spieler.

 

22.03.2009: A-Klasse, 9. Runde: SG KK Hohentübingen II - SG Schönbuch III  5.0:3.0

Erfolgreicher Saisonabschluss

 

Sehr souverän schaukelte die 2. Mannschaft zum Saisonende das Match gegen die Herrenberger nach Hause und darf nach einer aufregenden Saison mit nur einer Niederlage höchst zufrieden mit dem erreichten dritten Platz in der A-Klasse sein.

Morgens (kurz nach) halb zehn in Deutschland...“, und die meisten hatten ihr Knoppers noch nicht recht ausgepackt, da setzte Soultana Papadopoulou (7) ihren Gegner schon Matt. Der Springer auf h3 und der Dame auf c5 ließ den Gegner wohl lange darüber sinnieren, ob sein f-Bauer wirklich nach f3 hätte ziehen müssen. „The Nils 2009“ Nils Müller (3) haderte vor Beginn zwar noch etwas damit, dass er beim gestrigen württembergischen Mannschaftstitelgewinn ein Remis in 6 Spielen (!) abgegeben hatte, stellte dann aber klar, dass ihm so etwas heute nicht unterlaufen sollte. Nach seinem wichtigen Sieg zum 2:0 hellte sich seine Miene dann von 7-Tage-Regenwetter auf 4-Tage-Regenwetter auf. Dann ein Novum in dieser Saison: Lasse Holzträger (8) musste Federn lassen. Wahrscheinlich muss der weiße König im Abtauschfranzosen aber nicht unbedingt in der Brettmitte bleiben. Die Rochade muss nicht unbedingt ein Weicheierzug sein...Sabine Abb (2) durfte heute wieder Steffens rechte Seite einnehmen. Eine schöne Partie endete in einem friedlichen Remis, mit dem alle gut leben konnten. Danach folgten drei weitere Remisen, die z.T. recht unterschiedliche Qualität besaßen: Benedict Reimer (5), Nilsens Teamkollege von gestern, wirkte ob des gestrigen Erfolges sehr fröhlich (er musste mit 6/6 ja auch kein Remis abgeben...) und irgendwie gereift. Er liebäugelte selbst mit einem Remisangebot, fragte beim MF nach und akzeptierte die Anweisung, Zeit zu schinden, bis sich dieser ein genaueres Bild der allgemeinen Lage machen konnte. Als dies geschehen war, kam ein Friedensangebot des Gegners, das er dann annehmen durfte. Es entsprach voll der Lage auf dem Brett. Andreas Estedt (6) nahm das Remisangebot seines Gegners eher aus Respekt vor dem eigenen Unvermögen denn aus schachlicher Notwendigkeit an. Mit etwas besserer Technik (oder Selbstvertrauen?) hätte jeder andere diese Stellung nach Hause gefahren. Doch kam bei Katja Kohler (3) in höchst spannender Stellung auch ein Remisangebot, das nach kurzer Rücksprache dann sofort akzeptiert wurde. Somit war die Sache im Prinzip gegessen, denn Steffen würde im schlechtesten Falle einen halben Zähler abgeben. Dass Steffen Kohler (1) dann gar den Ippon einfuhr, verdankt er zum Teil seiner Schlitzohrigkeit. Im Endspiel mit je 6 Bauern und gleichfarbigen Läufern bot er seinem Gegner unter feindosiert theatralischem Kopfschütteln einen vergifteten Bauern an. Der Läufer nimmt diesen und die Partie ist entschieden: entweder kommt ein Bauerndurchbruch am DF oder Steffen zieht mit seinem Läufer den gegnerischen Bauernreißverschluß auf.

 

Nun, spektakulär ist anders, aber routiniert war es schon irgendwie. Einen anderen Begleitumstand des Matches wird man an andere Stelle intern noch besprechen: wie verhält man sich gegenüber Gästen, denen unsere Getränkekarte nicht auszureichen scheint und glauben, sich sonntags früh mittels mitgebrachtem Hopfengebräu stärken zu müssen... „ Morgens halb zehn in Deutschland“...

 

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DER SAISONRÜCKBLICK - alle Spieler – alle Fakten - alle Hintergründe“

 

08.03.2009: Kreisklasse, 7. Runde: SC Rochade Metzingen I - SG KK Hohentübingen I 1.5:6.5

Weiße Westen befleckt, aber Spiel gewonnen

Mit einem ungefährdeten 6.5:1.5-Erfolg bei Rochade Metzingen blieb Hohentübingen in der drittletzten Runde der Kreisklasse auf Meisterschaftskurs. Kurioserweise trafen innerhalb einer Woche alle drei Mannschaften dieser beiden Vereine aufeinander. Mit drei Siegen für die Königskinder war das Ergebnis eindeutig. Gerade in der Kreisklasse wurde natürlich ein klarer Sieg erwartet, allerdings musste kurzfristig Martin Schoof ersetzt werden. Für ihn war es letztendlich gut, dass er die lange Fahrt von Augsburg nicht antrat, denn sein Brett wäre schon wieder unbesetzt gewesen. So hingegen war es Teamchef Michael Schwerteck (2), der zum Zuschauen verdammt war. Da seine Spieler schon in der Eröffnung an fast allen Brettern mehr oder weniger deutlich in Vorteil kamen, konnte er den Mannschaftskampf gelassen verfolgen. Dennoch sind diese kampflosen Partien einfach ein Ärgernis. Zwar hatte der Metzinger Jens Pfeiffer wohl erst kurzfristig wegen Krankheit abgesagt, aber Aussagen wie „wenn wir aufrücken, verlieren wir noch höher“ können einfach nicht befriedigen. Wozu meldet man denn Ersatzspieler? Besonders eigenartig wird es natürlich, wenn (wie hier) ein Ersatzmann zum Zuschauen kommt.

Erfreulich war diesmal vor allem das Auftreten der Hohentübinger Jugendabteilung an den Brettern 5-8 (3,5/4). Lauritz Jansen (6) nahm Heinz Handel mehrere Bauern ab und kam in souveräner Manier zu seinem ersten Saisonsieg. Noch weniger Mühe hatte Julien Sessler (7), dem Franz Griesz nach wenigen Zügen einfach eine Figur zum Wegnehmen vor die Nase stellte – der Rest war Formsache. Jonathan Estedt (5) konnte mit dem Läuferpaar seinem Gegner Reinhold Karl einen Bauern herausschrauben. Die technische Verwertung hätte diesmal etwas zielstrebiger sein können, aber der Sieg stand dennoch nicht in Frage. Als nächstes war Martin Schmidt (4) mit einem Sieg an der Reihe, nachdem der Metzinger Mannschaftsführer Siegfried Harder die Partie etwas allzu passiv angelegt hatte. Nils Müller (8) hätte die Ausbeute der Jugend vollends perfekt machen können. Lange Zeit stand er besser, an einer Stelle hätte er auch forciert gewinnen können, am Ende musste er sich aber doch ins Remis fügen. Immer noch ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass sein Gegner Rolf Jablonski der nominell zweitstärkste Metzinger war. Auch Matthias Hönsch (1) ließ gegen Cornel Guess (immerhin über 2000 DWZ) seinen Eröffnungsvorteil entgleiten und fand im Endspiel keinen Gewinnweg mehr. Somit gab er ebenso sein erstes Remis der gesamten Hohentübinger Verbandsspielgeschichte ab wie Jörg Jansen (3), der allerdings noch von einer OP gehandicapt war. Auch hier waren in einer scharfen Partie durchaus Gewinnmöglichkeiten vorhanden. Wenn der Berichterstatter die Stellung richtig eingegeben hat, lag die Computerbewertung sogar zwischenzeitlich bei etwa +10. Am Brett, zumal bei knapper Zeit, ist dies natürlich nicht so einfach, so dass der Vereinspräsident die Krönung seines starken Figurenopfers nicht fand. Hätte sein Gegner Thorsten Greiner sich mehr auf die Stellung konzentriert, statt ständig Remis anzubieten, hätte er am Ende sogar seinerseits Gewinnchancen gehabt.

Auch wenn vielleicht der eine oder andere halbe Punkt vergeben wurde, haben die Hohentübinger weitere 1,5 Brettpunkte auf Verfolger Reutlingen 2 gutgemacht. Möglicherweise kann daher schon am nächsten Spieltag der Aufstieg in die Bezirksliga gefeiert werden, falls man mindestens genauso viele Brettpunkte holt wie die Reutlinger.

 

01.03.2009: A-Klasse, 8. Runde: Metzingen II - SG KK Hohentübingen II  3.5:4.5

Platz 3 nicht mehr zu nehmen

 

Nachdem das Lesen der Spielberichte für die Fangemeinde der KöKis zum festen Bestandteil der gepflegten Sonntagabendunterhaltung zu gehören scheint, ist es fast schon unverzeihlich, dass dieser Bericht erst mit einwöchiger Verspätung  erscheint.

 

Nun, man war alles in allem gut auf den Tabellenletzten eingestellt: schon am Spieltag zuvor hatten die Ermstäler sich nochmals richtig gegen den Abstieg aufgebäumt und 8 recht starke Leute an die Bretter gebracht. So auch gegen die Königskinder. Und aufgrund eines „Metzinger Melde-Chaos“ (Zitat MF Metzingen) hatte man es an den hinteren Brettern sogar mit Gegnern zu tun, die sonst in dieser Spielklasse kaum vorne zu finden sind. Ein Kantersieg - wenn überhaupt - würde das nicht geben...

 

Dabei war wieder Katja Kohler (3), die zunächst ihren Gegner, der ihr Spanisch sehr untheoretisch behandelte, deutlich zu strafen schien. Dann hatte sie nach eigenen Aussagen eine Weltklassekombi im Visier, die nur den Nachteil hatte, dass sie eines kleinen vorbereitenden Zuges bedurfte. Da dieser ausblieb, kostete dies Katja leider eine Leichtfigur und das Spiel. Für Andreas Birkner (2) galt das Motto „Ein Mann siegt über sich selbst“. Nach seinem Zeitnottrauma im Steinlachspiel wollte er es diesmal besser machen. Stolz verwies er auf seine absolvierten 15 Züge nach 30 Minuten, und mit diesem Gefühl im Rücken zog er alle Register seines Könnens. Ein, zwei Züge vor dem Matt hisste die Gegenseite die weiße Fahne. Benedict Reimer (4) gelang ein solcher Befreiungsschlag leider nicht. Spielte er sich zu Beginn der Saison phasenweise in einen wahren Spielrausch, läuft es bei unserem Löwenbaby im Moment nicht ganz rund. Kein Problem: bei 11-jährigen Talenten sind das keine Krisen, bestenfalls Launen. Metzingen also 2:1 vorne. Und dann hieß es seit längerer Zeit wieder: „KK-II proudly present: BekShak, der Mann für den etwas anderen Spielverlauf!“ Mit dürftigem Spiel machte Bek Shakirov (6) seinem Gegner das Geschenk einer Leichtfigur, brachte es aber fertig, sein verbliebenes Hab und Gut so einschüchternd vor dem weißen König aufzubauen, dass der ältere Herr von der anderen Brettseite kopfschüttelnd und litaneiartig die Worte „des isch ned leicht, des isch ned leicht“ rezitierend durch das Spiellokal stolzierte. Nachdem dann auf seiner Uhr 2 Stunden abgelaufen und auf dem Brett erst 34 Züge gespielt waren, war der regelunkundige Bek auf sanften Druck hin dazu zu ermutigen, beim Schiedsrichter, der längere Zeit auf`s WC veschwunden und sich im übrigen seiner Funktion gar nicht bewußt war, auf Spielgewinn zu reklamieren. Dies wiederum wollte Beks Rivale nicht recht hinnehmen und erwiderte hartnäckig: „Setz dich hie un schbiel weida!“. Nun, nichts zu machen, Signore. Ein spektakulärer Ausgleichstreffer...Andreas Estedt (5) hatte sich nach 2 Niederlagen in Folge wieder etwas besser im Griff: er zog sogar e4, bekam ungeliebtes Sizilianisch vorgesetzt und fing - bar jedweder Theoriekenntnisse - an zu denken. Die Stellung war irgendwie gewinnträchtig, flachte dann aber ab, nachdem zuviel „Fett abgesaugt“, will heißen: getauscht wurde. Totremis. Soultana Papadopoulou (7) stand währenddessen netterweise mit einer Mehrfigur auf Gewinn. Dass sie kurz später mächtig in die Bredouille geriet, war nicht ganz eingeplant. An Brett 1 und 8 stand es de facto 1:1. Tanja brachte das Spiellokal nochmal kräftig ins Schwitzen. Dann überbrachte sie persönlich die frohe Kunde ihres Sieges den im Freien [lies hier nur weiter, wenn du älter als 16 bist] das ein oder andere Rauchopfer darbringenden Kollegen. Steffen Kohler (1) bleibt auch weiterhin ohne Niederlage! Er hatte sich gut auf den Umstand eingestellt, dass sein Gegner blind war. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man den ungewohnten Ablauf mit Zugansagen etc. unirritiert wegsteckt. Außerdem könnten bei besonders netten Menschen, zu denen unser Steffen ja gehört, auch anderweilige Hemmungen auftreten, vor allem, wenn sich der blinde Spielpartner so tapfer wehrt. Aber auch in dieser Hinsicht war Steffen vorbildlich für die unerfahreneren Teamkollegen: den Gegner sportlich und damit insgesamt absolut vollwertig erachten und ihn ohne Wenn und Aber besiegen, wenn man kann. Bleibt noch das Spiel von Elisabeth Estedt (8), die nach kürzerer Abstinenz in die Mannschaft zurückkehrte. Sie hatte das Glück, gegen einen Gegner mit +700 DWZ spielen zu dürfen und nichts zu verlieren zu haben. Es sollte eine wertvolle „Entwicklungspartie“ werden, in der sie sich 4,5 Stunden mit all ihren Kräften wehrte, was ihr von der Gegnerseite größten Respekt einbrachte. Und jetzt die Sonntagsfrage: was muss man tun, damit Spieler/innen wie Elisabeth auch gegen schwächere oder gleichstarke Gegner auf diesem Niveau spielen? Antworten gesucht...!

 

In zwei Wochen ist Saisonfinale in Tübingen, und die Spieler von Key-Key-Two werden alles daran setzen, den tollen dritten Platz mit einem glanzvollen Sieg zu veredeln.  

 

01.03.2009: B-Klasse, 8. Runde: SG KK Hohentübingen III - Rochade Metzingen III  6.0:2.0

Deutlicher Sieg

 

In der siebten Runde trafen wir, die Königskinder der 3 Mannschaft auf Rochade Metzingen 3, eine junge Mannschaft, die nur die ersten zwei Bretter mit Erwachsenen besetzt hatte. Unerwartet musste nur ein Königskind am Sonntag, früh morgens, umsonst aus dem Bett steigen, nämlich Jonas Hamp, dessen Gegner Torsten Kiefer nicht erschien. Ein überzeugender Sieg, 6 - 2, der eigentlich bis auf ein Spiel eine kurze Geschichte war. Alle 6 gewonnenen Partien und die am Brett 2 wurden nach nur eineinhalb Stunden abgeschlossen. Die jungen Königskinder Lasse, Ilir, Ajay, Noah und Phillip haben die Spiele souverän und sehr schnell zu einem erfolgreichen Ende gebracht. An den ersten 2 Bretten verloren wir beide Punkte. Ilir Murati (4) machte mit seinem Gegner den kürzesten Prozess. Er gewann nach nur gut 20 Minuten und brachte damit den zweiten Punkt für die Mannschaft. Noah Maurer, an Brett 8, erhöhte den Stand auf 3-0. Ajay Shankar (7) gelang ein schönes Grundlinien-Matt mit dem Turm, ein Schachmatt, das sein Gegner komplett übersehen hatte. Stand 4-0, und wir sahen schon das Licht am Ende des Tunnels. Der Sieg wurde durch den Erfolg von Philipp Migesel (5) verwirklicht, der in einem überwältigenden Endspiel einen materiellen Vorteil von 3 Figuren hatte. Am Brett 2 musste sich Marius Blideran geschlagen geben, trotz gelungener Eröffnung und mit einem weit vorgerückten Bauern, nachdem er in seinem Angriff auf des Gegners König versank und versehentlich einen Springer auf ein bedrohtes Feld zog. Der Verlust war zu groß, um seinen vorgerückten Bauern zu verteidigen. Lasse Holzträgers Gegner gab in einem Endspiel mit vier Minus-Bauern auf. Nach einem spannenden Spiel, in dem alle Züge sehr gut überlegt waren, musste sich Jochen Ress (1) nach knapp 3 Stunden geschlagen geben. Der Gegner, Rolf Jablonski (DWZ 1635), schaffte eine druckvolle und überwältigende Entwicklung der Figuren, die auf die Rochadestellung unseres Königskindes zielten.

Ein gelungener Spieltag, in dem unsere (Königs) Kinder besser als die von Rochade Metzingen e.V. 3 waren. Glückwunsch an alle!
                                                                                                                                                                                                                                           (Bericht von Marius Blideran)

 

15.02.2009: A-Klasse, 7. Runde: SG KK Hohentübingen II - SF Lichtenstein II  7.0:1.0

Charakter gezeigt

 

Als Steffen Kohler (1) um 14:30 den siebten Punkt eingefahren hatte und durch die Flügeltür nach draußen in die milde Wintersonne trat, begleitete ihn eine schwere Testosteron-Wolke, die sich über Stunden im Spiellokal gebildet hatte: Steffen hatte gerade die „männlichste Köki II - Mannschaft-ever“ zum deutlichen 7:1-Sieg über  Lichtenstein geführt.

Soultana Papadopoulou (6) trat nämlich als einzige Dame an, und selbst die geschichtsbewusstesten Spieler konnten sich nicht daran erinnern, dass dies jemals schon der Fall gewesen sei. Nun, Tanja scheint es nicht gestört haben bei ihrem super herausgespielten Sieg. Keiner ihrer bisherigen 5,5/7 Punkte war hingewurschtelt - schon jetzt eine beeindruckende Bilanz. Doch die ersten Punkte kamen durch die Generationen-Klammer Benedict Reimer (4) und Andreas Birkner (2): sie wurden in Ermangelung  eines Gegners heute für das früh Aufstehen belohnt. Bene war es aufgrund  einer gestrigen Geburtstagsfeier offensichtlich nicht unrecht, und Andreas schien auch nicht allzu betrübt darüber zu sein, an einem Sonntagmorgen die relevanten Organe auf Stufe „Grundstoffwechsel“ weiter zu betreiben. So durften sie bestaunen, was die beiden Ergänzungsspieler an den letzten beiden Brettern mit ihren Gegnern anstellten. Lasse Holzträger (8) ist seit Monaten in bestechender Form. In der B-Klasse hat er erst ein Remis abgegeben, und da wollte er es bei seinem ersten A-Klasseneinsatz nicht anders machen. Und er nahm den Schwung der bisherigen Saison mühelos mit, was ihm einen weiteren Sieg einbrachte. Marius Blideran (7) bestritt seine Feuertaufe in der A-Klasse ebenso souverän. Die Vorgabe, seinen älteren Gegner möglichst taktisch zu beschäftigen, setzte Marius blendend um: den frühen Vorteil eines Qualitätsgewinns nebst Plusbauern gab er nicht mehr aus der Hand. Andreas Estedt (5) hingegen durfte den Ehrenpunkt für die Gastmannschaft beisteuern. Er stand (mal wieder...) ganz passierlich, bis er seine Dame dem gegnerischen Gaul zum Fraß vorwarf.  Lob für die gefälligen Spielberichte waren kein Trost, denn er ist immerhin der MF einer Schachmannschaft und nicht der Chefpoet im „Club der toten Dichter“. Fehlt noch einer. Richtig, das Jungtalent, dem unlängst vorgeworfen wurde, er hätte ein Allerwelts-Italienisch zu gekünstelt behandelt. Heute zeigte Nils Müller (3), wie man es mit Schwarz wirklich spielt. Ein Endspiel mit vier Mehrbauern war der verdiente Lohn, von dem leider drei Bauern wieder verzecht wurden. Aber Nils ist inzwischen eben „The-Nils 2009“, und dieser spielt z.B. remise Endspiele (S vs S+B) herunter, bis der Gegner eine Dummheit macht...und gewinnt dann doch noch...

Wie begann ich…? Ach ja, unser unschlagbarer Steffen mit dem unbeugsamen Willen. Echter Charakterkopf einer Mannschaft, die heute das wahr gemacht hat, was sie nach der Niederlage in der letzten Runde versprach: mit Vollgas weiter spielen!

 

08.02.2009: Kreisklasse, 6. Runde: SG KK Hohentübingen I – SV Dettingen/Erms I  8.0:0.0

Sand beseitigt

Das nach der 3. Runde noch beklagte „Sand im Getriebe“ scheint bei der Hohentübinger „Ersten“ inzwischen verschwunden zu sein. Die Mannschaft ist eingespielt, die Punktemaschine läuft wie geschmiert. Die armen Gäste aus Dettingen (die immerhin frisch aus der Bezirksliga kommen) wurden gar ohne jegliche Brettpunkte nach Hause geschickt. Nicht alle Siegpartien gingen leicht von der Hand, jedoch ist es beeindruckend, wie die Spieler auch in schwierigen Stellungen unerbittlich immer weiter nachsetzen, um auch wirklich das Maximum herauszuholen. So muss eine Spitzenmannschaft auftreten!
Lauritz Jansen musste leider erneut passen, diesmal krankheitsbedingt. Papa Jörg war aber bereit, sich für einen halben Tag von der Bezirksjugendmeisterschaft zu absentieren, so dass die Mannschaft sogar „ersatzgestärkt“ antrat.

Erneut war es Matthias Hönsch (1), der den ersten Sieg landete, obwohl er mit Horst Doster (DWZ 1901) seinen bislang stärksten Gegner hatte. Nach zahmen Eröffnungszügen überraschte der Dettinger Routinier plötzlich mit scharfen Angriffsbemühungen, jedoch waren diese ungenügend vorbereitet und führten lediglich zu immer größeren Material- und Stellungsnachteilen. Jörg Jansen (4) übernahm gegen Erich Fritz früh das Kommando und brach am Königsflügel entscheidend durch. Julien Sessler (8) erreichte gegen Jens Beck schon in der Eröffnung ein deutliches Übergewicht und gewann dann auch recht bald Material und Partie. Jonathan Estedt (6) konnte erneut souverän gewinnen, obwohl er seinem Gegner Manfred Notz DWZ-mäßig sogar leicht unterlegen war. Nachdem er mit seinen Leichtfiguren in die gegnerische Stellung eingedrungen war, sprang ein Qualitätsgewinn heraus und was die technische Seite betrifft, braucht man sich bei Jonathan ja fast nie Sorgen zu machen. Nicht gänzlich zufrieden mit der eigenen Technik war Martin Schoof (2), der gegen Sebastian Wezel bereits nach wenigen Zügen mit einfachen Mitteln (angreifen und wegnehmen) einen Bauern erobert hatte. Wie auch immer – zum Sieg war es jedenfalls ausreichend. Nicht allzu ruhmreich war der Sieg des Teamchefs Michael Schwerteck (3), der in der Anfangsphase noch nicht richtig wach war und mit seinem 7. Zug gleich zwei dicke Bauern wegpatzte. Eher zufällig ergab sich ein zarter Ansatz von Kompensation, der aber keineswegs hätte genügen sollen. Der Dettinger Archibald Fritz spielt jedoch arg unpräzise weiter, bekam seinen König nicht aus der Mitte und musste doch noch eine relativ schnelle Niederlage in 23 Zügen quittieren. Mit einer recht zähen, weitgehend verrammelten Stellung musste sich Markus Hobert (7) abmühen. Seinen Gegner Reiner Weible verließ aber angesichts des immer höheren Rückstands seiner Mannschaft doch zusehends die Motivation, so dass er einige Bauern hergab und dann schon im 30. Zug (ohne besondere Anzeichen von Eile) die Bedenkzeit überschritt. Und was tut man, wenn es 7:0 steht, in der letzten Partie kein Ende abzusehen ist und die Mannschaftskameraden sich langweilen? Richtig, man spielt gnadenlos weiter, um auch noch das 8:0 zu holen – so auch Martin Schmidt (5) gegen seinen Fast-Namensvetter Philipp Schmid. Es war eine spannende, strategisch und taktisch anspruchsvolle Partie, in der Martin tendenziell wohl etwas mehr Spielanteile hatte. Kurz nach der Zeitkontrolle gelang ihm ein Bauerngewinn und obwohl es kompliziert blieb, konnte er sich schließlich mit einem geschickten Läuferfang durchsetzen.

Auch aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz war der sechste Spieltag ein großer Schritt in Richtung Aufstieg: Verfolger Reutlingen leistete sich gegen Ammerbuch ein zweites Unentschieden und liegt nun auch von der Brettpunkten her deutlich zurück. Mit zwei weiteren klaren Siegen könnte Hohentübingen also eventuell schon vorzeitig die Meisterschaft perfekt machen.

 

01.02.2009: B-Klasse, 7. Runde: Dettingen III - SG KK Hohentübingen III 1.5:6.5

Deutliche Revanche

Nach der Niederlage gegen Dettingen II in der letzten Runde gelang es unserer Dritten, sich dafür bei der dritten Mannschaft von Dettingen schadlos zu halten. Marius Hurm (Brett 8) konnte bereits nach 10 Minuten den Punkt einstreichen, als sein Gegner eine Mattdrohung mit Dame und Läufer übersah. Maxim Seidenspinner (Brett 7) konnte sich in einer lange Zeit ausgeglichenen Partie ebenfalls durch ein einfaches Matt durchsetzen. Nach einem Damengewinn ließ Ajay Shankar (Brett 6) seinem Gegner keine Chance mehr und gewann souverän. Auch Topscorer Lasse Holzträger (Brett 5) und Mannschaftsführer Marius Blideran (Brett 3) hatten heute leichtes Spiel, so dass der Mannschaftssieg in weniger als einer Stunde unter Dach und Fach war.  Lediglich Shukhrat Sobich (Brett 3) musste die Überlegenheit des Gegners anerkennen, aber Bek Shakirov am Spitzenbrett stellte den alten Abstand wieder her. Als alle anderen Partien gespielt waren, sah unser Remiskönig Jochen Ress (Brett 2) keine Veranlassung zum Weiterspielen, so dass die Partie Remis gegeben wurde. In der vorletzten Runde wird der Tabellenletzte Metzingen III erwartet, so dass ein erneuter Sieg  im Bereich des Möglichen liegt. In der Schlussrunde erwartet uns mit Pfullingen V allerdings wieder eine Mannschaft aus der Tabellenspitze, die noch um den Aufstieg kämpft.

25.01.2009: Kreisklasse, 5. Runde: Urach II - SG KK Hohentübingen  1.0:7.0

Comeback nach zehn Jahren

 

Nun hat es also doch geklappt: Nach knapp zehnjähriger Pause saß Martin Schoof nun endlich wieder da, wo er hingehört, nämlich am Schachbrett. Zum Glück hat er sich dafür auch noch den richtigen Verein ausgesucht. Am 21.03.1999 spielte Martin seine letzte Turnierpartie, damals noch für Bebenhausen in der Oberliga (ein „mageres Remis“, das „mit viel Dusel“ erzielt wurde, meinte der damalige Pressewart Bräuning in seinem üblichen Stil, also wahrscheinlich eine normale Partie). Wie würden seine ersten Gehversuche nach so langer Abstinenz ausfallen? Das war die spannendste Frage am fünften Spieltag der Kreisklasse.

Es soll jedoch wie üblich der Reihe nach erzählt werden. Ausgerechnet einer der DWZ-Stärksten der Uracher Gastgeber, Guenter Polivka, tauchte aus unbekannten Gründen nicht auf, so dass Martin Schmidt (5) einen kampflosen Punkt kassierte. Diese Führung konnte Hohentübingen dann auch recht schnell ausbauen. Der Uracher Jugendtrainer Helmut Weber versuchte gegen Matthias Hönsch (1) schon im ersten (!) Zug ein freches Bauernopfer (1.Sf3 g5!?!), konnte aber keine echte Kompensation nachweisen und verlor chancenlos. Markus Hobert (7) holte mit einem hübschen Mattüberfall gegen Andreas Rollheiser den nächsten vollen Punkt. Jonathan Estedt (6) durchbrach seine persönliche Remisserie mit einem Sieg gegen Eberhard Hübner. Mit einem klassischen Minoritätsangriff setzte er den Gegner unter Druck, bis dieser ein taktisches Motiv übersah, das entscheidend Material kostete. Der bereits erwähnte Martin Schoof (2) hatte sich derweil für einen eher untheoretischen, ruhigen Spielaufbau entschieden, um seinen Gegner Johannes Krier auf strategischem Terrain (so etwas verlernt man nicht so schnell) zu überspielen. Genau dies gelang auch, so dass Martin relativ souverän den entscheidenden Punkt zum Mannschaftssieg holte. Eine etwas unerwartete Niederlage musste dagegen Julien Sessler (8) gegen Barbara Witzick einstecken, nachdem er wohl etwas allzu forsch seine Königsflügelbauern nach vorne gestoßen hatte. Für ihn nicht so witzick, aber die Mannschaft konnte es verschmerzen. Michael Schwerteck (3) erreichte aus der Eröffnung heraus eine recht angenehme Damenflügel-Druckstellung à la Kramnik, musste aber angesichts der ordentlichen Gegenwehr von Harald Berger doch reichlich Energie und Zeit investieren, um schließlich den erwarteten Sieg zu holen. Auch Jörg Jansen (4) hatte es gegen Rainer Thumm (trotz 45-minütiger Verspätung des Urachers) nicht leicht, setzte sich nach einem Figurengewinn aber letztlich ebenfalls durch.

Angesichts des 6,5:1,5-Sieges des härtesten Verfolgers Reutlingen 2 ist für Hohentübingen nicht übermäßig viel gewonnen, aber mit einem allmählich wieder Fahrt aufnehmenden zusätzlichen Fide-Meister in der Hinterhand müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte.

 

18.01.2009: A-Klasse, 6. Runde: Steinlach III - SG KK Hohentübingen II   4.5:3.5

War es das jetzt…?

Passend zum trübseligen Wetter musste die 2. Mannschaft ihre erste Saisonniederlage hinnehmen und somit ihre insgeheimen Aufstiegsambitionen wohl zu den Akten legen: es bestehen nur noch sehr theoretische Chancen auf den Klassensprung.

Soultana Papadopoulou (8) spielte gewohnt gelassen. Ihrem Gegner machte sie deutlich klar, dass ihr mit einem exotischen Vierspringerspiel Marke Eigenbau nicht bei zu kommen sei. Ihr Matt durch ein gedecktes Bäuerlein auf g2 sah übrigens ausnehmend nett aus. Leider wurde Benedict Reimer (6) seinerseits nicht minder schulmäßig vorgeführt. Die Eröffnungszüge seines Paulsen-Systems waren allzu schablonenhaft auf das Brett geknallt worden. Nachdem sein schwarzer Hüpfer f6 räumte, war dem Gegner klar: da bettelt jemand um Lxh7, gefolgt von Sg5 +, Dh5 etc. Naja, Matt nach 20 Zügen...

Katja Kohler (5) spielte da schon deutlich konzentrierter: nach einem Leichtfigurengewinn ließ sie dem Schwarzen nicht den Hauch einer Chance, wandelte 2 Bauern um und ließ auch keine Patt-Falle zu. Andreas Birkner (2) hatte es da deutlich schwerer. Zwar stand er nicht unbedingt schlechter, doch hatte sein praktisch fehlerlos spielender Gegner ihn so sehr ins Grübeln gebracht, dass Andreas quasi von Beginn an gegen zwei spielte: den Gegner und die Uhr. Nachdem er vor der ersten Zeitkontrolle meilenweit davon entfernt war, die vorgeschriebene Zugzahl zu erreichen, gab er auf. Die im Abtausch-Franzosen mit Weiß lange Zeit gut stehende Sabine Abb (3) musste nach einem unnötigen Qualitätsverlust leider mit ansehen, wie ihre Felle nach und nach davon schwammen. Sie nahm es gelassen - was kann man im Nachhinein auch ändern. Noch standen 2 Bretter ausgeglichen bis leicht besser, während Nils Müller (4) einen hervorragenden Tag erwischte. Seinem Königsinder war der Gegner nicht gewachsen. Vielleicht beflügelt durch die jüngsten Erfolgserlebnisse und den Besuch von Mentor Michael Schwerteck zog Nils sein Ding zielstrebig durch und strich den vollen Punkt ein. Andreas Estedt (7) hatte gut begonnen und bis weit ins Mittelspiel eine vorteilhafte Stellung, dann kam Schwarz am D-Flügel zu Gegenspiel. Alles kein Problem bis zur Schlüsselszene: explosive Stellung und man muss sich entscheiden, ob man das rote oder das blaue Kabel durchschneidet...um es kurz zu machen: es wäre das andere Kabel gewesen...

Jetzt musste Steffen Kohler (1) um das Mannschafts-Remis kämpfen, und das ist bei Steffen wörtlich zu verstehen. In extremer Zeitnot versuchte er, bei völliger Materialgleichheit doch noch einen Bauern durch zu drücken. Der Gegner wurde sichtlich nervös, verteidigte sich aber gleichermaßen hartnäckig. Der kleinste Fehler konnte den Verlust für eine der beiden Seiten bringen. Bei Steffen nur noch eine Minute auf der Uhr, Hochspannung: dann aber ein unvermeidliches Tauschgeschäft und mit K+L gegen K+S war die Partie remis. Steinlach blieb den KöKis nicht unverdient eine Nasenlänge voraus.

In der letzten Saison haben wir bis zum letzten Spiel am letzten Spieltag in der B-Klasse darum gekämpft, den dritten Platz, auf den wir so stolz waren, zu verteidigen, und in der A-Klasse wird das nicht anders sein!!

 

11.01.2009: B-Klasse, 6. Runde: SG KK Hohentübingen III - Dettingen II 1.5:6.5

Erneut erwartete Niederlage

In der 6. Runde kam der unangefochtene Tabellenführer, Dettingen II, in die Ulrichstraße und es zeigte sich, dass unser Nachwuchs mit den richtig starken Mannschaften noch nicht mithalten kann. Die Dettinger waren an jedem Brett zwischen 200 und 400 DWZ-Punkte schwergewichtiger und dies machte sich im Spielverlauf bemerkbar. Noah Maurer (Brett 8) und Ilir Murati (Brett 5) waren schnell fertig, etwas länger konnte sich Maxim Seidenspinner (Brett 7) halten, war aber letztlich ebenso chancenlos. Auch Bek Shakirov am Spitzenbrett, der endlich mal wieder einen Gegner hatte, musste sich der überlegenen Spielweise seines Gegners beugen. Mannschaftsführer Marius Blideran (Brett 3) verlor unglücklich, als er eine Fesselung übersah und dann vor lauter Schreck nicht die beste Antwort fand. Jochen Ress (Brett 2) konnte seinem stärkeren Gegner standhalten und holte einen halben Punkt, während Philipp Migesel (Brett 6) sich sehr lange gegen die drohende Niederlage wehrte, aber dennoch den Punkt abgeben musste. Die Teilnahme am Böblinger Open hat sich bei ihm, was Wettkampfverhalten und Kampfgeist angeht, schon bezahlt gemacht. Den Ehrenpunkt holte, wie immer, unser Topscorer Lasse Holzträger (Brett 4). Er kämpfte seinen nominell stärkeren Gegner bravourös nieder. Seine Entwicklung im letzten halben Jahr ist wirklich phänomenal!

 

14.12.2008: A-Klasse, 5. Runde: SG KK Hohentübingen II - SF Ammerbuch II  4.0:4.0

Kleine Ernüchterung

Die Stimmung nach der Punkteteilung war etwas gedämpft, hatte man doch den Ammerbucher Gästen bestimmt 1 bis 2 Brettpunkte auf dem Gabentisch dargeboten, welche diese dann auch gerne mitnahmen. Interessant war einmal mehr zu sehen, wie sehr auch im Schach-Mannschaftskampf sich im Laufe eines Spieles eine Team-Psyche entwickelt, die gar nicht so leicht zu überwinden ist – so sie denn wie heute eher negativer Natur ist. Wie kam es dazu?

Nun, der erste Knackpunkt war das Mädchenmatch an Brett 8. Elisabeth Estedt überspielte ihre Gegnerin gnadenlos, bewegte ihren König nach einem Verlegenheitsschach eines der beiden gegnerischen Türme aber unsinnigerweise an den Brettrand. Das Wegziehen ihres Springers ermöglichte dann ein einfaches Matt, das Elisabeth genauso entgeistert realisieren musste wie ihre zur Untätigkeit verdammten beiden Türme, ihre Dame, ihr Springer, ihre Mehrbauern und ihr Mannschaftsführer...

Benedict Reimer (5) kann kein Wässerchen trüben, und er war die gewohnte Gewinnbank: gestern in Heilbronn super gespielt, heute noch einen drauf gesetzt. Wenn man den Jungen schon bei diversen Kissenschlachten u.ä. erlebt hat, fragt man sich, mit welcher Ruhe, Konzentration und Kaltschnäuzigkeit Benedict beim Schachspielen einen Punkt nach dem anderen einfährt!

Katja Kohler (4) wusste, dass sie heute einen schweren Brocken würde zu bewältigen haben. Das störte Katja nicht, sie spielte souverän, gewann eine Leichtfigur und hat allen Grund, auf Beute zu hoffen. Doch auch hier reichte der eine Fehler, der alles kippen ließ. Ihr netter Gegner konnte sich ob des Sieges, den er nach eigenen Aussagen gar nicht verdient habe, nicht recht freuen.

Soultana Papadopoulou (7) spürte, dass hier etwas nicht so lief, wie erhofft. Zum Glück widerstand sie dem Remisgeflirte ihres Gegners, mit dem sie zu dem Zeitpunkt ihre liebe Mühe hatte. Ihre Umsicht wurde belohnt. Die weiße Stellung brach dann irgendwie total zusammen, und der Ausgleich war hergestellt. Halbzeit.

Jetzt regnete es Remisangebote von Seiten der Gäste, doch Steffen Kohler stand schon früh auf Gewinn und Andreas Estedt war auch ganz gut am Drücker. So war es zunächst nur Andreas Birkner (2), der zu Recht - und auch als Erfolg zu werten – ins Remis einwilligte. Und was machte Nils Müller (3), einer der gestern spät heimgekehrten Helden von Heilbronn? Er verkünstelte sich mit Schwarz gegen ein Allerwelts-Italienisch derart, dass er glatt eine Qualle verlor. Ganz im Sinne des Advent spielte er dann noch „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“, worauf sich die weißen Schwerfiguren nicht zweimal bitten ließen und dafür sorgten, dass sich die Gäste ein weiteres Kerzlein anstecken durften. Andreas Estedt (6) hielt lang eine labile Druckstellung aufrecht. Doch die Suche nach den besten Zügen kostete Zeit, viel Zeit. Jeder suboptimale Zug konnte die dem Ausgleich nahe Stellung in ein Fiasko für Partie und Mannschaft verwandeln. Und an solchen Tagen...Zähneknirschen also beim Remis. Der MF musste sein Spitzenbrett etwas im Stich lassen. Nun, es war klar, dass Steffen Kohler (1) gewinnen würde, was er dann auch ohne Probleme tat. Schade, dass sein schöner Sizilianisch-Sieg nur noch die Funktion hatte, das Unentschieden zu sichern. Schaut man sich das Restprogramm der Liga an, so wird eines klar: für einen der beiden Spitzenplätze muss Steinlach im Januar geschlagen werden, daran hätte auch ein heutiger Mannschaftssieg nichts geändert. Die KöKis haben jetzt allerdings keine Luft für einen weiteren Punktverlust mehr. Jetzt wird erst einmal die Weihnachtspause genossen, im neuen Jahre werden dann die Karten nochmal kräftig durchgemischt!

 

14.12.2008: B-Klasse, 5. Runde: SV Reutlingen IV - SG KK Hohentübingen III  5.5:2.5

Erwartete Niederlage

Es kam, wie es kommen musste: Unserer Dritte musste die erste Niederlage einer Königskinder-Mannschaft in dieser Saison hinnehmen. Stark ersatzgeschwächt angetreten, war die Reutlinger Vierte einfach stärker. Wieder einmal traten unsere Gegner nicht komplett an. Diesmal traf es Nachwuchshoffnung Marius Hurm (Brett 8), der sich am Sonntag morgen umsonst aus dem Bett quälte. Schade, wollte er doch unbedingt seine gute Form, die er am Vortag beim Heilbronner Nikolaus-Open zeigte, auch gegen Erwachsene unter Beweis stellen. Fast genauso schnell war Noah Maurer (Brett 7) fertig. Schon nach wenigen Minuten war die Niederlage perfekt, ebenso wie bei Jonas Hamp (Brett 5), der bei seinem Debüt in dieser Saison chancenlos war. Da Spitzenmann Bek Shakirov verhindert war, spielte diesmal Jochen Ress am 1. Brett. Aber gegen den nominell stärkeren Reutlinger Fink war für ihn nichts zu holen. Auch Ajay Shankar (Brett 6) konnte gegen seinen viel erfahrenen Gegner nichts ausrichten. Shukhrat Sobich (Brett 3) konnte seinen ersten Sieg nicht wiederholen und musste leider aufgeben. Aber auf Topscorer Lasse Holzträger (Brett 4) war Verlass: gegen den nominell stärkeren Marco Hildenbrand konnte er das Remis halten. Mannschaftsführer Marius Blideran gelang es, den Ehrenpunkt zu holen. Aber diese Niederlage ist für die Dritte kein Beinbruch, da es in erster Linie um das Sammeln von Erfahrung geht. Und ab und zu ist es auch nötig, dass einem die Grenzen aufgezeigt werden.

 

07.12.2008: Kreisklasse, 4. Runde: SG KK Hohentübingen I - SF Pfullingen IV   7.0:1.0

Revanche geglückt

Zum krönenden Abschluss des Jahres 2008 hatte das Hohentübinger Kreisklassenteam noch eine Rechnung zu begleichen, gab es doch gegen Pfullingen 4 in der Vorsaison die bislang einzige Niederlage der Vereinsgeschichte. Praktischerweise hatte man mit dem frisch nachgemeldeten FM Martin Schoof (Brett 2) einen durchaus angemessenen Ersatzmann für Martin Schmidt bei der Hand. Eigentlich sollte Martin nach gut neuneinhalb Jahren schöpferischer Pause endlich sein Comeback geben, doch ausgerechnet sein Brett ließen die Pfullinger ärgerlicherweise frei. Trotzdem behielt er seine gute Laune und verfolgte den gesamten Mannschaftskampf von A-Z als Kiebitz, bevor er die lange Heimreise nach Augsburg antrat. Schon am Vortag war Martin zu unchristlicher Zeit losgefahren, um die Jugendstadtmeisterschaft zu verfolgen. Das nennt man Begeisterungsfähigkeit.

Wer meint, dass es sich im Übrigen wohl um ein lockeres Trainingsspielchen gehandelt habe, sollte sich nicht von der Statistik blenden lassen. Die Pfullinger schlugen sich durchaus achtbar, so dass ein für die Kreisklasse vergleichsweise hochklassiges Match entstand. Sturmsiege gab es für Hohentübingen keine zu verzeichnen, eher war geduldiges „Massieren“ angesagt. Zunächst gab es eine Punkteteilung zwischen Jonathan Estedt (5) und Peter Jaschik. Nachdem Jonathan letzte Saison eine Partie nach der anderen gewann, scheint er sich diesmal aufs Remisieren verlegt zu haben. Nun, solange er nicht verliert, braucht man nicht zu meckern. Definitiv eine Bereicherung für die erste Mannschaft ist Julien Sessler (8). Diesmal fand sich er sich in einem komplexen Stellungstyp gegen Wilhelm Leuze besser zurecht und konnte nach der Eroberung einiger Bauern den vollen Punkt einfahren. Den nächsten Sieg holte Jörg Jansen (4), der gegen Matthias Fahrions Französisch mit positionellen Mitteln zum Erfolg kam. Auch Michael Schwerteck (3) musste etwas Geduld aufbringen. Sein Gegner Inko Lorch befand sich nach etwas „klammeriger“ Weißeröffnung längere Zeit recht nahe am Ausgleich, geriet aber doch nie so recht aus der Defensive. Schließlich kombinierte der Pfullinger (wie es häufig geschieht) ein Remisangebot mit einem schwachen Zug, der eine ganz nette kleine Kombination zuließ. Darob erschrak er so sehr, dass er unnötigerweise gleich eine ganze Figur hergab und auch noch ins Matt lief. Matthias Hönsch (1) erreichte schon aus der Eröffnung heraus gegen Andreas Michaelis sehr angenehmes Spiel. Etwas überraschend, dass es nicht zu mehr als der Verwertung eines Mehrbauern in einem langen Endspiel reichte, jedoch war der Sieg nie ernsthaft in Gefahr. Die größte Zuschauertraube lockte diesmal Lauritz Jansen (7) an sein Brett. Gewohnt unbekümmert hatte unser „Bruder Leichtfuß“ eine Figur geopfert, doch auch wenn es interessant aussah, endete sein Spiel doch irgendwann in einer Sackgasse, genauer gesagt einem trostlosen Endspiel mit Minusfigur. Sein Gegner Waldemar Frommann lehnte siegessicher ein Remisangebot ab („Dafür musst du schon besser spielen!“), zeigte sich dann aber allzu sorglos und erkannte eine Schrecksekunde zu spät, dass sein Läufer und sein Randbauer umwandlungstechnisch nicht zueinanderpassten. Ein unglaubliches, aber aufgrund seines Kampfgeistes irgendwie auch verdientes Remis für Lauritz. Die längste Partie des Tages zwischen Markus Hobert (6) und Erich Wurster war dann wiederum typisch für den Matchverlauf: Auch hier war der Hohentübinger ständig am Drücker, jedoch war der Vorteil nicht leicht zu verwerten. Unser Neuzugang ließ sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen, nahm dem Gegner einen Bauern ab und machte sich bedächtig an die Verwertung, ganz nach der guten alten Endspielregel, die da lautet: bloß nichts überstürzen. Da der Pfullinger sich nicht minder bedächtig und hartnäckig verteidigte, dauerte es letztlich stolze 5:55 Stunden, bis Markus nach dem Gewinn eines zweiten Bauern schließlich sein Turmendspiel nach Hause brachte. Auch ein solches technisches Ausquetschen des Gegners muss ein Aufstiegskandidat zeigen können – es geht nicht immer mit Glanz und Gloria!

Eine recht erfreuliche Nachricht gab es nach Spielschluss: Der bisherige Aufstiegskonkurrent Nr.1, Reutlingen 2, hat ein Unentschieden abgegeben. Dies bedeutet für die erste Mannschaft die Herbstmeisterschaft mit einem Punkt Vorsprung!

 

30.11.2008: A-Klasse, 4. Runde: SK Bebenhausen IV - SG KK Hohentübingen II  3.0:5.0

Derby in freundschaftlicher Atmosphäre

Ein entspanntes und schachlich bis zuletzt spannendes „Derby“ bescherte der 4. Spieltag der A-Klasse. Erst nach über 4 Stunden Spielzeit war der Sieg, der sich eigentlich schon recht früh andeutete, in trockene Tücher gebracht.

Einmal mehr legte Benedict Reimer (5) wie die Feuerwehr los. Keineswegs im Sinne schnellen Spielens, vielmehr war jeder seiner Züge im Läuferspiel ein Wirkungstreffer und es dauerte keine 20 Züge bis zum Matt. Soultana Papadopoulou (7) verwirrte ihr Gegenüber mit Sokolski-b4. Die Strategie, am Damenflügel durch Abtausch nichts anbrennen zu lassen und am Königsflügel zuzuschlagen ging sehr schön auf. Das war der zweite, schön herausgespielte Brettpunkt. Andreas Estedt (6) hatte mit Caro-Kann von Beginn an gutes Spiel. Der Qualitätsgewinn des Gegners gegen Ende war trügerisch, denn die Qualitäten standen zu passiv auf dem Brett. Dem kleinen Kombinationswirbel am Ende, der die Partie entschied, zollten sogar unsere jungen Taktikmonster Respekt. Elisabeth Estedt (8) tat sich zu Beginn gegen den jungen Pfiffikus, der die weißen Steine führte, etwas schwer. Sie wollte ohne Risiko spielen, doch Passivität birgt auch Risiken. Als sie sich dann immer mehr freiwurschtelte, schaukelte sie die Partie dann aber doch sehr souverän nach Hause. Katja Kohler (4) musste heute das eher seltene Gefühl einer Niederlage hinnehmen. Ihr Drachenspiel mit einer Minusfigur war derart spannungsgeladen, dass von beiden Seiten höchste Aufmerksamkeit gefordert war. Den entscheidenden Fehler machte dann leider Katja, sodass die Gastgeber auf 1:4 verkürzen konnten und angesichts der Lage an den ersten 3 Brettern sogar Spannung aufkam. Steffen Kohler (1) stand ziemlich Mau, Nils Müller (3) hatte sich trotz Mehrfigur auf die Verliererstraße gebracht und hatte es – die Mehrfigur war inzwischen wieder weg - mit einem gegnerischen Bauern kurz vor der Ziellinie zu tun; Sabine Abb (2) hatte zwei Minusbauern und es war klar, dass sie bestenfalls noch um das Remis würde kämpfen können. Nun, die Erlösung brachte Steffen. Sein Gegner fand sich zum Leidwesen seines Mfs mit Remis ab. Kurz danach profitierte auch Nils von der etwas dürftigen Endspieltechnik des Gegners und durfte auch einen halben Punkt verbuchen. Super! Nils hat schon öfters in weniger kritischen Situationen früh aufgegeben – heute hat er „gebissen“ und wurde dafür belohnt. Sabines Aufgabe hatte für das Mannschaftsergebnis somit keine Bedeutung mehr. Die Stellung auf ihrem Brett glich einer Endspielstudie und regt zum Ausspielen an – ihr Kämpferherz ist ohnehin vorbildlich.

Es ist ebenso wichtig wie auch schön zu sehen, wie es dieser Mannschaft gelingt, ihre Spiele im Team hinzubiegen, ihre partiellen Schwächen auszugleichen. Keine Mannschaft, die ihre Gegner aus dem Saal fegt, aber die mit ihren spezifischen Qualitäten weiterhin oben mitspielen kann.

 

30.11.2008: B-Klasse, 4. Runde: SG KK Hohentübingen III - SF Pfullingen VI   7.5:0.5

Kantersieg gegen Pfullinger Nachwuchs

Die sechste Mannschaft der Pfullinger Schachfreunde war für unsere Dritte kein Stolperstein. Die Pfullinger traten nur zu siebt an (die Pfullinger Spitzenspielerin und Schatzmeisterin des Bezirks Doris Konya kam nicht), so dass Bek Shakirov wieder einmal umsonst aufgestanden war. Es ist schon höchst ärgerlich, dass unser erstes Brett nun zum dritten Mal (von 4 Spielen!) kampflos gewann. Ajay Shankar und sein Gegner am 8. Brett, der U8-Kreismeister David Wendler, legten los wie die Feuerwehr. Nach ca. 5 Minuten waren bereits 10 Züge gewechselt. Erst nachdem Ajay daran erinnert wurde, dass er auch aufschreiben müsse, selbst wenn sein Gegner nicht aufschreibt (dieser konnte aufgrund seines Alters noch nicht mitschreiben), spielte Ajay überlegter. Leider war aber schon eine Figur weg und die Stellung ruiniert. Aber die überlegte Spielweise zeigte Wirkung: nach einem Fehler seines Gegners erspähte er sofort den Gewinnweg und konnte problemlos einen Freibauern umwandeln. Philipp Migesel (Brett 7) beherrschte seinen Gegner und konnte ebenfalls relativ schnell seinen Materialvorteil zum Gewinn umsetzten. Bei  Shukhrat Sobich an Brett 4 lief es anfangs nicht ideal. Nach zu vielen Bauernzügen war plötzlich eine Figur weg und der König in der Mitte stecken geblieben. Aber als sein Gegner einen Moment unaufmerksam war, nutzte er seine Chance und spielte seine große Stärke aus, der direkte Königsangriff. Nach wenigen Zügen war der gegnerische König erlegt und der erste offizielle Partiegewinn für Shukhrat in der Tasche. Dies gelang auch Mannschaftsführer Marius Blideran. Der frischgebackene Vater (herzlichen Glückwunsch an Frau und Töchterchen Maria!) konnte seinen solide spielenden Gegner erst im Endspiel niederringen und den Mannschaftssieg sichern. Lasse Holzträger (Brett 5) spielt zur Zeit in einer überragenden Form und ließ seinem Gegner Tim Jäger keine Chance, nachdem dieser sich sehr passiv aufgebaut hatte. Jochen Ress (Brett 2) war es vergönnt, seinen ehemaligen Mannschaftskollegen den einzigen halben Punkt zu überlassen. Gegen den stärksten Pfullinger Klaus Rogge hatte er sich schon einen Mehrbauern heraus gearbeitet. Aber da der (hohe) Sieg gesichert war, begnügte er sich mit einem Remis. Hannah Skaletzka (Brett 6) setzte den Schlusspunkt mit einem mühsamen Sieg nach wechselhaftem Verlauf.
In der B-Klasse kristallisiert sich immer mehr eine riesige Kluft zwischen den ersten 5 der Tabelle und den zweiten 5 heraus. Im nächsten Spiel wartet mit Reutlingen 4 (derzeit Vierter) sicherlich eine stärkere Herausforderung.

 

09.11.2008: Kreisklasse, 3. Runde: SF Ammerbuch I - SG KK Hohentübingen I 3.5:4.5

Wichtiger Sieg, aber immer noch Sand im Getriebe

In der dritten Runde der Kreisklasse ging es für Hohentübingen gegen den bislang wohl stärksten Gegner, den Bezirksliga-Absteiger Ammerbuch. Dass es kein Spaziergang werden würde, war klar, aber in Bestbesetzung sollte doch eigentlich nicht allzu viel anbrennen können, dachte man. In Anbetracht der DWZ-Differenzen sah die Strategie ungefähr so aus, dass die vorderen drei Bretter gewinnen und die anderen um die 50 Prozent holen sollten. So glatt ging es dann aber keineswegs vonstatten. Die Ammerbucher, darunter einige eifrige Lanka-Hörer, schlugen sich prima und hielten das Match lange Zeit völlig offen. Zumindest ein Unentschieden lag absolut im Bereich des Möglichen.

Los ging es mit einem Remis an Brett 5. Jonathan Estedt gewann dort zwar einen Bauern, aber Hans-Peter Schmid konnte mit aktivem Gegenspiel schließlich eine Zugwiederholung erzwingen. Matthias Hönsch (1) schlug etwas ungewohnt mit 1.d4 auf, da er gegen Claus Machers Orthodoxes Damengambit nichts einzuwenden hatte. Eine gute Entscheidung, denn der Ammerbucher tappte bald in eine bekannte Eröffnungsfalle, verlor ohne Kompensation einen wichtigen Bauern und letztlich auch die Partie. Das Kuriose daran ist, dass Macher vor acht Jahren schon einmal haargenau denselben Fehler beging. Immerhin kann er sich damit trösten, dass selbst dem früheren Weltklassespieler Akiba Rubinstein dieses Missgeschick gleich zweimal widerfuhr (gegen Euwe und Aljechin), und das im Abstand von nur zwei Jahren! Im Übrigen spuckt die Datenbank allein zu der hier geschehenen Zugfolge (darüber hinaus gibt es unzählige Nebenformen) mehr als 100 Partien aus, nicht zuletzt diejenige eines gewissen Matthias Hönsch gegen den späteren Großmeister Christian Gabriel (2. Bundesliga 1990). Wann lernen es die Schwarzen endlich? Jedenfalls war es mit der Herrlichkeit der Königskinder nun erst einmal vorbei. Lauritz Jansen (7) konnte mit seiner Partieanlage gegen Marcus Masekowsky nicht sonderlich begeistern. Nachdem er aus der Eröffnung nichts herausgeholt hatte, landete er nach und nach in einem glatt verlorenen Turmendspiel. Eher noch schlimmer erging es Markus Hobert (6), der gegen Markus Dalla Costa nach zu optimistischem Beginn schon bald mit üblen Felderschwächen zu kämpfen hatte, von denen er sich auch nicht mehr erholte. Das bedeutete einen Rückstand für Hohentübingen, ein nicht allzu gewohntes Gefühl. Zu diesem Zeitpunkt konnte man wirklich nervös werden, denn es war keineswegs klar, wo eigentlich die noch erforderlichen drei Punkte herkommen sollten. Zunächst steuerte Martin Schmidt (4) ein Remis gegen Frank Nuessle bei. Nach frühen Vereinfachungen hatte sich dieses schon längere Zeit abgezeichnet. Teamchef Michael Schwerteck (2) war es vorbehalten, gegen Rudolf Pollach den Ausgleich zu besorgen. Der Ammerbucher Altmeister geriet in einem scharfen Sizilianer nach einer einzigen Ungenauigkeit ziemlich böse unter die Räder. So schnell kann es halt in manchen Eröffnungen gehen. Auch hier übrigens nichts Neues unter der Sonne: Einem türkischen IM ist dasselbe auch schon mal passiert. Zum Glück konnte dann mit Jörg Jansen (3) eines der Sorgenkinder seine Partie gegen Volker Heinz noch zum Sieg führen. Nach wenig inspirierender Eröffnung war seine Stellung zunächst nicht begeisternd gewesen, aber nach und nach erkämpfte er sich doch noch ein Übergewicht und profitierte letztlich auch noch von einem Einsteller des Gegners. Steffen Kohler (8), kurzfristig für den erkrankten Julien Sessler eingesprungen, kam gegen Hardy Buck in einer zähen Manövrierpartie Schritt für Schritt in Vorteil, machte aber im Endspiel mannnschaftsdienlich Remis, um die wichtigen zwei Punkte endgültig zu sichern.

Insgesamt kann man also von einem richtig harten Stück Arbeit sprechen. Kompliment an Ammerbuch, aber die Königskinder müssen sich auch an die eigene Nase packen und sich fragen, ob die bisherigen Auftritte in dieser Saison wirklich schon die obere Grenze des Leistungsvermögens darstellen. Hoffentlich nicht!

 

02.11.2008: B-Klasse, 3. Runde: SG KK Hohentübingen III - SV Urach III  4.0:4.0

Knapp am Debakel vorbei geschrammt

In der dritten Runde kam es in der B-Klasse zum Spitzenspiel unserer Dritten gegen die dritte Mannschaft des SV Urach. Die Uracher machten ihrem Ruf, selten vollständig anzutreten, wieder einmal alle Ehre: ganze 5 Spieler konnten aktiviert werden. Damit stand es schon zu Beginn 3:0 für uns. Unsere ersten drei Bretter waren umsonst aufgestanden (Bek Shakirov, Jochen Ress und Mannschaftsführer Marius Blideran). Aber das sollten für längere Zeit die einzigen Punkte auf Hohentübinger Seite bleiben. Ilir Murati (Brett 6) verlor schnell, nachdem er sich durch den erfahrenen Daniel Hail zu viele Felderschwächen hatte verpassen lassen. Shukhrat Sobich an Brett 4 schien seinen Materialvorteil (Qualität + Bauer) sicher und konzentriert heim zu bringen, als er einem Abzugsdoppelschach zum Opfer fiel und überraschend matt gesetzt wurde. Ärgerlicherweise gaben dann kurz hintereinander Hannah Skaletzka (mit Mehrfigur, Brett 7) und Philipp Migesel (Brett 8) völlig unnötig in besserer bzw. unklarer Stellung auf, da sie keinen Ausweg mehr sahen. Etwas mehr Kampfgeist wäre schön gewesen. Glücklicherweise konnte Lasse Holzträger (Brett 5) in einer überzeugenden Partie den starken Robin Vöhringer niederringen und so wenigstens das Mannschaftsremis sichern. Damit bleibt in der B-Klasse weiterhin alles offen.

 

26.10.2008: A-Klasse, 3. Runde: SG KK Hohentübingen II – SF Lichtenstein I  4.0:4.0

KöKis bleiben oben dran

Mit der besten Acht traten die Gäste an – und von daher darf das 4:4 durchaus als Punktgewinn betrachtet werden, auch wenn der ein oder andere halbe Punkt mehr drin gewesen wäre. Doch der Gegner könnte genauso argumentieren...

Benedict Reimer (5) hielt sich heute mit einem sauberen Remis schadlos. In Anbetracht seines Gegners ein  sehr positives Ergebnis. Sabine Abb (3) trat erstmals ohne Weisheitszähne an, doch alles andere als zahnlos. Sie dominierte das Geschehen überraschend deutlich und steuerte den ersten vollen Zähler bei. Katja Kohler (4) hatte sich mit Steffen eigens auf die zu erwartende Aljechin-Verteidigung eingestellt. Als sie Remis vereinbarte, kam Optimismus auf.

Andreas Birkner (2) präsentierte sich nach der Zeitnotschlacht in Münsingen gut erholt- und gut vorbereitet. So konnte er 1. d4 b5 gelassen entgegensehen. Nachdem sein Gegenüber in der Eröffnung kein Material gewinnen konnte, offenbarte er seine strategischen Schwächen. Andreas nutzte dies cool aus und wurde gar noch zu einem Grundlinienmatt eingeladen. Auf dem Papier stand es 3:1, auf den Brettern jedoch 3:3. Soultana Papadopoulou (8) hatte früh eine Leichtfigur eingestellt, und beim Gegner zeichneten sich keine Schwächen ab. Folgerichtig verkürzte Lichtenstein auf 2:3. Dabei stand Andreas Estedt (6) auch schon glatt auf Verlust. Unfassbar, wie er eine Stellungsfeinheit übersah und sich zu einem Läuferopfer auf h7 hinreißen ließ, das natürlich inkorrekt war. Unfassbar deshalb, weil die Marschroute, die er der Mannschaft ausgab und die diese so brilliant umsetzte, selbst ad absurdum führte!  Steffen Kohler (1) hatte 36 Stunden zuvor damit angefangen, sein neues System gegen d4 zu erarbeiten. Bemerkenswert, wie wohl er sich dabei schon fühlte. Nach über 30 Zügen fand unter Aufatmen des Publikums der erste Bauerntausch statt, nach 4 Stunden verschwanden die ersten beiden Leichtfiguren. Stellung geschlossen – Ausgang offen – Tendenz: Remis. Insofern war die kleine Heldin Elisabeth Estedt (8). Ihr Gegner war stark favorisiert und ist als „zäh wie Leder“ bekannt. Ihr halber Punkt nach viereinhalb Stunden war mannschaftstaktisch klug und mehr als verdient. Zweimal lehnte sie Remis ab, dann gab sie (ziemlich ausgepowert) nach und sicherte das 4:4 ab. Im Publikum sprach man  zwar von „irgendwie gewonnener Stellung“, aber Stellungen gewinnen nun mal nicht von selbst...Und in der Tat: Fritz fand den weißen Gewinnweg – in über 40 Zügen... Wer sollte sich das zutrauen? Ein 11-jähriges Mädchen nach 4,5 Stunden?

Es bleibt offen in der A-Klasse. Drei Mannschaften haben sich etwas abgesetzt und wir gehören dazu. Also: weiter arbeiten und vor den Matches die nötige Spannung aufbauen. Und vor allem locker bleiben, damit sich nach dem wohl vertrieben Abstiegsgespenst nicht ein ebenso unangenehmes Aufstiegsgespenst breit macht... 

 

19.10.2008: Kreisklasse, 2. Runde: SG KK Hohentübingen I – SV Reutlingen III  5.5:2.5

Tabellenführung mühsam verteidigt

Einen 5.5:2.5-Arbeitssieg landete die Hohentübinger „Erste“ in der zweiten Runde der Kreisklasse. Gegen den bis dato Tabellenletzten Reutlingen 3 taten sich die Königskinder schwerer als erwartet und entschieden den Mannschaftskampf erst in der Zeitnotphase.

Während bei den Gastgebern Teamchef Michael Schwerteck aufgrund seiner kurz bevorstehenden mündlichen Prüfungen pausierte, traten die Reutlinger nur zu siebt an. So wurde Präsident Jörg Jansen die Sorge los, einen fehlenden Stuhl kurzfristig ersetzen zu müssen. Den kampflosen Zähler kassierte Jonathan Estedt (Brett 4). Bereits nach gut zwei Stunden baute Julien Sessler (7) die Führung nach einem sicheren Figurengewinn aus. Doch dann wurde es zäh. Neuzugang Martin Schmidt (3) war eine Figur anheim gefallen, wobei der Gegner, der den Einsteller noch während der Ausführung bemerkt hatte, diesen zunächst sogar zurücknehmen wollte. Trotz Mehrfigur erreichte Martin nach 2,5 Stunden im Endspiel nur ein Untentschieden und wirkte darüber begreiflicherweise verärgert. Katja Kohler, die an Brett 8 den pausierenden Teamchef vertrat, spielte eine abwechslungsreiche Partie, musste aber nach einem Turmverlust die Segel streichen.

Nun rückte die Zeitkontrolle immer näher. Der zweite Neuzugang, Markus Hobert , tat sich an fünf mit seinem „Holländer“ zunächst schwer, konnte seinem Gegner aber in der Zeitnotphase siegbringend Qualität und Figur abnehmen. Seltsames tat sich an Tisch 6, wo Lauritz Jansen plötzlich eine Dame weniger aber dafür zwei Freibauern kurz vor der Umwandlung stehen hatte. Da sich die Dame als stärker erwies, konnten die Reutlinger somit auf 2.5:3.5 verkürzen, während die beiden Spitzenbretter noch spielten.

Matthias Hönsch heimste an Brett 1 bei seinem ersten Saisoneinsatz bereits nach 10 Zügen eine glatte Qualität ein, musste aber mit seinen etwas zersplitterten Bauern noch bis zum 46 Zug spielen, ehe der Mannschaftssieg feststand. Den Schlusspunkt setzte Jörg Jansen nach vier Stunden an Brett 2, er behielt in einer Abwicklung mit ungleichen Läufern die Oberhand und gewann schließlich einen ganzen Turm.

Obwohl es also noch nicht ganz rund läuft, bleibt die „Erste“ auf Meisterschaftskurs. Ob die Tabellenführung in drei Wochen beim Ex-Bezirksligisten Ammerbuch so leicht verteidigt werden kann, muss nach der heutigen Leistung jedenfalls hinterfragt werden. In der Kreisklasse muss wirklich jeder Gegner ernst genommen werden. (Bericht von Matthias Hönsch)

Mühsamer Sieg über Reutlingen 3

Bei strahlender Kälte außen startete der zweite Mannschaftskampf der 1. Manschaft gegen die Dritte aus Reutlingen, so dass einige Mitspieler fast erstarrt das Spiellokal betraten. Der sehr von taktischen Scharmützeln geprägte Mannschaftskampf wärmte die Spieler jedoch bald auf, vor allem der kampflose Sieg von Jonathan Estedt an Brett vier. Ärgerlich für Jonathan, aber immerhin ein Brett weniger, an dem man mitzittern musste (oder konnte, je nach Ansicht).

Als zweiter gewann Julien Sessler an Brett Sieben gegen Oliver Petersen. Wieder ein Russisch Sieg, wieder den Gegner fein überspielt und schließlich eine Figur gewonnen. Der Reutlinger kämpfte noch einige Züge weiter, konnte die Partie jedoch nicht mehr drehen.

Danach verlor leider Katja Kohler an Brett acht gegen Heinz Spannenberger. Es war eine hochspannende Partie, in der das ganze Schachbrett zu einem Schlachtfeld wurde, auf dem beide Seiten einen Vorteil im Wettlauf gegen den gegnerischen König zu erringen versuchten. Leider übersah Katja einen Abzug (?? - sagte zumindest Jörg) und verblieb mit einem ganzen Turm weniger, den sie trotz ihrer Bemühungen nicht mehr aufholen konnte.

Bei Martin Schmidt mit Schwarz an Brett drei gegen Nikolaus Portscheller deutete sich schon sehr früh ein Sieg an. Nach der ungefähr ausgeglichen verlaufenen Eröffnung schlug Weiß durch einen Anflug von Schachblindheit einen sicher gedeckten schwarzen Bauern mit seinem Läufer. Der schwarze König stand jedoch sehr unbequem, so dass Weiß weiterspielte und schlussendlich dafür belohnt wurde. In einem Endspiel mit nur einem Bauern für den Läufer musste Schwarz einige einzige Züge finden, um sich den Sieg zu sichern, was Martin allerdings nicht gelang. Remis und 2.5-1.5 nach der Hälfte der Partien.

Als nächstes schlugen die Königskinder wieder zurück. Markus Hobert kam in seiner ersten Partie für den Verein an Brett fünf gegen Andreas Csillag mit Schwarz gut aus der Eröffnung, behandelte jedoch das Mittelspiel trotz großen Zeitverbrauch nach eigener Aussage nicht gut. Dennoch schaffte er es, eine Qualität zu gewinnen und später in großer Zeitnot sogar noch eine Figur. Nachdem die vierzig Züge geschafft waren, war die Partie vorbei.

Lauritz Jansen schien an Brett sechs gegen Stefan Pion ebenfalls auf dem Weg zu einem Sieg, nachdem er sich einen soliden positionellen Vorteil erarbeitet hatte. Doch dann veropferte er sich, als er die Dame gegen lediglich eine Figur gab, um zwei Freibauern durchzubringen, was letztendlich nicht gelang.

Matthias Hönsch erzielte an Brett eins gegen Peter Ziese den Siegpunkt mit Schwarz. In einem komplizierten, sehr untheoretischen Sizilianer, der beiden Spielern einen hohen Zeitverbrauch abverlangte,  setzte er sich gegen seinen bravourös kämpfenden Gegner durch und gewann eine Qualität. Diesen Vorteil brachte er im Endspiel nach Hause.

Den Schlusspunkt erzielte Jörg Jansen gegen Winfried Schöneborn. Seinen positionellen Vorteil setzte er in einen energisch vorgetragenen Königsangriff um, der durchschlug und Weiß zum Ende der Partie klaren materiellen Vorteil sicherte. Obwohl Jörg den Angriff noch etwas schneller hätte beenden können, aber Materialgewinn ist ja ebensoschön wie Matt...

Die Generalprobe für den Kampf gegen Ammerbuch ging also ein wenig daneben, aber das bedeutet ja bekanntlich eine erfolgreiche (Gala)aufführung. („Sonderbericht“ von Martin Schmidt).

 

12.10.2008: A-Klasse, 2. Runde: SW Münsingen I- SG KK Hohentübingen II  2.5:5.5

Zähes Ringen

Zu einem ganz zähen Vormittag entwickelte sich der Vergleich mit den Münsingern, die letzte Saison souverän in die A-Klasse aufgestiegen waren.

Einmal mehr kam der erste Punkt für die Gäste von Benedict Reimer (5). Seine entscheidende Kombination, die dem Gegner den Garaus machen sollte, deutete sich schon im späteren Mittelspiel an und entstand keineswegs durch Zufall: er wollte auf f7 einschlagen und tat es genau zum rechten Zeitpunkt. Was dabei störte, wurde konsequent eliminiert oder abgelenkt. Klasse! Soultana Papadopoulou (8) gab sich heute mit Remis zufrieden, und das war am Ende einer munteren Partie bei den ungleichfarbigen Läufern auch in Ordnung. Der Schwarze hatte auf der a-Linie allerdings einen entfernten Freibauern. Dass er nicht probierte, daraus etwas zu machen, war schließlich nicht Tanjas Problem. Steffen Kohler (1) fühlt sich im Bereich > 1700 sichtlich wohl. Sein Remis zum 2:1 löste beim Gegner gedämpfte Euphorie aus, hatte er doch offensichtlich von Beginn an durch konsequentes Abtauschen genau dieses angestrebt. Nils Müller (3) bekam der frühe Ausflug auf die Alb nicht sehr gut: die Fahrt auf der sonnenüberfluteten, aber leider sehr kurvenreichen Strecke ließ ihm das Näschen mächtig erblassen. Den im Vorfeld prophezeiten Franzosen beantwortete er mit der Vorstoßvariante, doch der anfängliche Raumgewinn war trügerisch: irgendwann waren 3 Bauern weg und die Stellung nicht zu halten. Schade...Elisabeth Estedt (8) bewies heute viel Geduld. Die verlangte ihr der Weißgegner auch ab. Gegen seine Spielweise war der italienische Fußball der 70er Jahre der reinste Offensivrausch. Doch als es Elisabeth gelang, einen Springer in die verteidigenden Linien zu platzieren, kam der Sieg: die Verteidiger standen sich gegenseitig auf den Füßen und Elisabeth kombinierte fein, ohne wild um sich zu schlagen. Aufatmen und 3:2. Katja Kohler (4) spielt auch unter neuem Namen weiter wie bisher: sie gewinnt einfach. Zwar mühte sich ihr Gegner, dem zu allem Überfluss noch die Zeit knapp wurde, redlich, war jedoch chancenlos. Keine Ahnung, der wievielte Drachensieg dies war, auf alle Fälle sicherte Katja „Tabaluga“ den 4. Brettpunkt zum Minimalziel. Fehlte noch ein Remis. Da denkt man sich natürlich, das könne so schwer nicht sein. Doch, kann es! Andreas Estedt (6) hatte nach 2 Stunden wohl schon mehr Tassen Kaffe getrunken als sein Gegner Züge gemacht. Mit einem Fehlgriff brachte er sich aber auf die Verliererstraße. Einzige Hoffnung war die Zeitnot des Gegners...

Unter dieser litt auch Andreas Birkner (2). Beide Bretter schienen den Bach runter zu gehen. Andreas E. spielte deshalb seine Stellung, die man nur weiterspielt, wenn man nichts besseres mehr vorhat, fleißig weiter. Und tatsächlich: während Weiß umständlichst den Hammer suchte, um den letzten Nagel in den Sarg zu schlagen, servierte Schwarz einen appetitlichen Spieß mit Turm und König. Die Rechnung lautete Remis. Jetzt konnte der MF ans 2. Brett eilen, um seinem Namensvetter all die Züge zu notieren, für die er nur noch Sekunden auf der Uhr hatte. Klasse, wie er sich über die Zeit rettete und dabei dem Gegner noch mächtig Material abnahm! Soviel Adrenalin im ersten Einsatz will auch erst einmal abgebaut werden. Deswegen gab es eine ausgiebige Ladung frischer Luft vor der Heimfahrt, der so sonnig und kurvenreichen....

 

12.10.2008: B-Klasse, 2. Runde: SC Steinlach IV - SG KK Hohentübingen III  2.0:6.0

Zweiter Sieg in Folge

 In der zweiten Runde der B-Klasse wartete die vierte Mannschaft des SC Steinlach auf unsere Dritte. Die Steinlacher spielten wie erwartet auch vorwiegend mit Nachwuchsspielern, so dass es ein spannendes Spiel zu werden versprach. Bei uns gaben drei Spieler ihr Debüt in der Dritten: der aus Pfullingen zu uns gewechselte Jochen Ress, Ajay Shankar und Marius Hurm. Leider konnten die Gastgeber nur 6 Spieler mobilisieren, so dass unsere ersten zwei Bretter, Bek Shakirov und Jochen Ress schon bei Spielbeginn gewonnen hatten und fortan gegeneinander spielten…Am 8. Brett ließ Debütant Marius Hurm seinem ungefähr gleichaltrigen Gegner keine Chance und siegte souverän. Auch Lasse Holzträger (B 4) konnte den gegnerischen König nach einem schönen Läufereinschlag auf f2 schnell erlegen, so dass es nach ca. 30 Minuten schon 4:0 stand. Den Siegpunkt für die Mannschaft steuerte Philipp Migesel (B 5) bei, der seinem Gegner mit einer Springergabel die Dame abknöpfen konnte und die Partie dann ohne Probleme heimbrachte. Dann verlor leider Ajay Shankar (B 6) im Endspiel seine leicht gewonnene Stellung mit Figur und drei Bauern mehr, als er die Kraft eines Freibauern unterschätzte. Dafür holte sich Noah Maurer (B 7) seinen zweiten Sieg in der B-Klasse in einer spannenden Partie, als er seine Druckstellung gekonnt zum Matt führte. Beim Stand von 6:1 ließ es sich auch leicht verschmerzen, dass sich Shukhrat Sobich (B 3) in seiner ersten offiziellen Turnierpartie der stark aufspielenden Nachwuchshoffnung Justus Springer nach langem Kampf geschlagen geben musste. Damit wurde der vierte Sieg in Folge einer Königskinder-Mannschaft in dieser Saison geholt, bzw. der zweite Sieg in Folge der Dritten Mannschaft!

 

28.09.2008: Kreisklasse, 1. Runde: SG Schönbuch II -  SG KK Hohentübingen I  2.0:6.0

Solider Start in die Kreisklassen-Saison

Am Tag nach der Qualitätssiegel-Verleihung begann für die Königskinder gleich schon wieder der schachliche Alltag. Zum Saisonauftakt der Kreisklasse ging es für die erste Mannschaft zum Mitaufsteiger Schönbuch 2. Während dieser sich im Vergleich zur Vorsaison mit Wolfgang Abel am Spitzenbrett verstärkt hatte, fehlte bei den Gästen diesmal Matthias Hönsch. Unter diesen Voraussetzungen war Hohentübingen zwar immer noch recht deutlich favorisiert, aber auch nicht gerade haushoch überlegen. Das Endresultat von 6:2 geht somit in Ordnung; die Leistung war insgesamt solide, wenn auch nicht allzu spektakulär. Immerhin ging keine einzige Partie verloren.

Für den ersten vollen Punkt sorgte Jörg Jansen (Brett 2), der Mario Ljubicic sicher beherrschte und beständig Material gewann. Der frühe Rückstand hinderte die Schönbucher seltsamerweise nicht daran, an einer Reihe von Brettern Remis anzubieten, selbst in guten Stellungen. Lauritz Jansen (5) sah gegen Arndt Brausewetter mit Minusbauer genausowenig Veranlassung zur Ablehnung wie Julien Sessler (6) in leicht schlechterer Position gegen Hans Zipperer. Jonathan Estedt (4) verfügte zwar zwischenzeitlich über einen schwächlichen Mehrbauern, doch nachdem sein Gegner Michael Sommer diesen mit Generalabtausch zurückgewonnen hatte, wurde auch hier der Punkt geteilt. Edeljoker Steffen Kohler (7) erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen mit einem schönen Angriffssieg gegen Dirk Bieber, der vor einigen Monaten noch Jörg Jansen das Leben schwer gemacht hatte. Martin Schmidt (3) war bei seinem Debüt für die Königskinder nach einem doppelten Bauerngewinn gegen Joachim Stein ebenfalls erfolgreich und hatte die Ehre, für die Mannschaft den Siegpunkt zu erzielen. Eine kurze, aber dennoch nicht uninteressante Partie wurde am Spitzenbrett gespielt. Dass in der Kreisklasse eröffnungstheoretisch gehaltvolle Neuerungen entkorkt werden, dürfte sonst eher selten der Fall sein, aber genau dieses gelang Wolfgang Abel gegen Michael Schwerteck. Schachfreund Abel versicherte zwar glaubhaft, dass es sich bei seinem neuen Konzept im „Königsinder“ um Improvisation gehandelt habe (angesichts seines hohen Zeitverbrauchs plausibel), aber auch vom stärksten Computerprogramm „Rybka“ wird seine Idee empfohlen. Kurioserweise war der übrige Mannschaftskampf schon so gut wie zu Ende, als die genannten Kontrahenten noch über den Eröffnungsfeinheiten grübelten, so dass sie lieber Remis vereinbarten, um die neue Idee zu Hause zu analysieren. Nur kurze Zeit später brachteNils Müller (8) gegen Norbert Zipperer sein Endspiel erfolgreich zu Ende. Aus dem Mittelspiel war er dank seiner taktischen Überlegenheit mit zwei Mehrbauern hervorgegangen. Davon ging zwar einer wieder verloren, doch der verbleibende genügte immer noch zum Sieg.
Somit war gegen 12 Uhr bereits Feierabend und man war zum Mittagessen wieder zu Hause. Der frühe Beginn in den niedrigen Ligen hat auch seine Vorteile.

 

21.09.2008: B-Klasse, 1. Runde: SG KK Hohentübingen III - SV Pliezhausen II  5.0:3.0

Guter Start

Im allerersten Spiel der neugegründeten dritten Mannschaft der Königskinder wurden die Gäste aus Pliezhausen erwartet. Pünktlichst um 8.53 Uhr saßen schon alle spielbereit an ihren Brettern. Nun ja, fast alle - der Mannschaftsführer von Pliezhausen konnte nur 6 Spieler rekrutieren, so dass wir schon vor Beginn des Spieles mit 2 Punkten vorne lagen. Shukhrat Sobich (Brett 3) und Ilir Murati (B 4), die beiden Nutznießer der fehlenden Pliezhäuser, spielten dann aus Übungsgründen kurzentschlossen gegeneinander. Die Partie konnte Ilir souverän für sich entscheiden. Im „richtigen“ Mannschaftskampf gewann Noah Maurer (B 8) nach ca. 20 Minuten schnell aufgrund eines Grundreihenmatts. Mit 3:0 Punkten im Rücken schien der Sieg nur noch Formsache zu sein. Aber so schnell ging es erst nicht weiter. Am Spitzenbrett musste unser kirgisische „Held von Urach“ Bek Shakirov die Waffenstrecken, nachdem er mehrfach seinen guten Angriff nicht mit der Gewinnkombination gekrönt hatte (obwohl er sie gesehen hatte!). Stattdessen sah er gegen den gegnerischen Konter fälschlicherweise keine Verteidigung mehr und gab die Dame. Auch Mannschaftsführer Marius Blideran (B 2) kam in seiner allerersten Turnierpartie sehr gut aus der Eröffnung, vertraute aber zu sehr auf ein sich gegenseitig deckendes Springerpaar, das sich weit in die gegnerische Hälfte gewagt hatte. Dieses Springerpaar erwies sich aber als zu anfällig und im Mittelspielgeplänkel kam plötzlich ein Springer abhanden. Danach war die Partie gelaufen. Philipp Migesel (B 6) sah sich einem heftigen Angriffswirbel seiner Gegnerin ausgesetzt. Glücklicherweise verlor sie aber den Faden und Philipp konnte sich befreien. Als sie dann auch noch die Dame einstellte, war der erste Sieg von Philipp im ersten Spiel gesichert. Jetzt fehlte noch ein halber Punkt zum ersten Sieg für die dritte Mannschaft. Den sollte Maxim Seidenspinner (B7) beisteuern. Souverän beherrschte er seine erfahrene Gegnerin und sammelte geduldig Vorteil um Vorteil, bis er schließlich nach 2 Stunden den Punkt in Empfang nehmen konnte. Damit war der Mannschaftssieg gesichert und die Niederlage von Hannah Skaletzka (B5), die sich ins Zweispringerspiel im Nachzug hatte locken lassen (was ohne profunde Eröffnungskenntnisse fatal ist), war bedeutungslos.

 

14.09.2008: A-Klasse, 1. Runde: SG KK Hohentübingen II - SV Tübingen III   5.5:2.5

Saisonauftakt so nicht erwartet

Gut 20 Minuten vor Spielbeginn war bereits die ganze Mannschaft vor Ort, wollte beim Aufbau helfen, jeder über sein Brett streichen, vielleicht nochmals die Figuren beschwören,  bevor es gegen das Top-Team der Liga zum Saisonauftakt ging. Es scheint geholfen zu haben.

Benedict Reimer (5) kombinierte so stark, als hätte es nie eine Sommerpause gegeben. Sein Gegner hatte schon bald nichts mehr entgegen zu setzten und musste chancenlos die Arena räumen. Andreas Estedt (6) schnürte seine Gegnerin erst ein, um ihr dann zu demonstrieren, dass es sich auf engem Raum einfach nicht gut kombinieren lässt. Auch sein Sieg war doch recht ungefährdet. Steffen Kohler (1) hatte seinen ersten Auftritt für die KöKi's - und das gleich am Spitzenbrett. Es entstand eine sehr zähe, positionell geführte Partie, in der sich keiner der Kontrahenten eine Blöße gab. Das Remis war für Steffen ein Erfolg und für die Mannschaft bereits wegweisend. Der „Held von Urach“, Kylychbek Shakirov (7), machte sich heute den Job selbst schwer. Der französische Abtausch schmeckte ihm nicht recht, und nachdem er Material verlor, war der Schwung raus und die Partie verloren. Zum richtigen Zeitpunkt legte die „Sultanin von Altbach“, Soultana Papadopoulou (8) nach und stellte mit ihrem souveränen Weiß-Sieg den alten Abstand wieder her. Ihre enorme Entwicklung habe ich schon oft hervorgehoben, und sie bestätigt es immer wieder. Die zweite Verstärkung in der Mannschaft ist Nils Müller (3). Obwohl er heute leer ausging, spielte er stark. Er litt etwas darunter, dass die Königskinder schon mit 3,5 zu 1,5 in Front lagen, wodurch sich ein Remis für seinen bärenstarken Gegner von selbst verbot. Nils machte aber deutlich, dass er für das Team im weiteren Verlauf der Saison unentbehrlich sein wird. Es blieb also spannend...

Katja Kohler (4) zeigte etwas Wesentliches, nämlich, dass man seine „eigene“ Eröffnungen auch von der Gegenseite gut kennen sollte. So spielte sie äußerst intelligent gegen „ihre“ Drachenvariante und krönte ihre Leistung mit einem Punkt, mit dem nicht unbedingt zu rechnen war. Sabine Abb (2) spielte gegen Caro-Kann, worin sie sich nach eigenen Aussagen gar nicht auskennt. Nun, geschadet hat es wohl nicht, denn sie fand offensichtlich eine Menge guter Züge. Der Gegner stand am Damenflügel derart unter Druck, dass er die Partie nicht halten könnte.

Es ist ein befremdliches Gefühl, wenn man mit dem Ziel, sich achtbar schlagen zu wollen, das Spiellokal betritt und es als deutlicher Sieger wieder verlässt. Doch vorerst lautet das offizielle Fazit: die ersten beiden Punkte zum Klassenerhalt! Man kann die Ziele gegebenenfalls in den nächsten Wochen noch neu definieren. Erstmal Glückwunsch an alle!

 

Die Presseberichte der Saison 2007/08 befinden sich nunmehr im Archiv.